Sie ist ein kluger Kopf. Und ein bunter Vogel. Die weltweit führende Organisationsexpertin Rosabeth Moss Kanter gilt als Theoretikerin mit Bodenhaftung, die sich mit Großunternehmen ebenso befasst wie mit Basketball-Teams und Rap-Bands. Ihre Thesen vertritt die Harvard-Professorin nicht nur in Studierzimmern, sondern auch auf Partys auf der Prominenteninsel Martha's Vineyard, wo sie mit Ehemann, Sohn und Hund einen Wohnsitz hat.
Die Aktivitäten der mittlerweile 62-Jährigen sind durch zwei Besonderheiten gekennzeichnet. Zum einen hat sich Rosabeth Moss Kanter stets um die unmittelbare Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis bemüht. Für den Stadtstaat Singapur entwickelte sie beispielsweise eine Strategie für das 21. Jahrhundert. Und gemeinsam mit Hillary Clinton leitete sie das Projekt “Business Leadership in the Social Sector”, das die Partnerschaft von öffentlichen und privaten Organisationen bei sozialen Aktivitäten verstärken sollte.
Zum anderen hat die Organisationsexpertin durch ihre Arbeiten die humanistische Traditionslinie in der Managementtheorie in grundlegender Weise geprägt. Bei Rosabeth Moss Kanter steht das Individuum im Zentrum der Unternehmenskonzepte. Kanter war eine der ersten, die den Begriff “Empowerment” prägte: die Ermächtigung der Mitarbeiter zum selbstständigen Einsatz ihrer Fähigkeiten. Kanter betrachtet Unternehmen nicht primär als mikroökonomische Einheiten, deren Tätigkeit in der Verwandlung eines Inputs in einen Output bestehen, sondern als Miniaturgesellschaften, die darauf ausgerichtet sind, Individuen zum Dienst an der gemeinsamen Sache zu bringen.
Extras:
- Drei Faktoren des Erfolgs nach Moss Kanter.
- Service: Fünf ausgewählte Bücher von Moss Kanter sowie zwei Internetseiten mit Informationen zu Moss Kanter und ihren Konzepten zu Führung und Veränderung.