Damit hat keiner gerechnet. Die Fusion zweier Unternehmen soll in einer Veranstaltung angestoßen werden. Doch schon auf dem Parkplatz geht es um die Frage: Wer hat welche Unternehmenswurzeln? Die Mitarbeiter werden fein säuberlich voneinander getrennt, Begegnungen unterbunden. Und auch der Veranstaltungsraum ist geteilt, man steht sich gegenüber. In der Mitte eine Trennungslinie. Sie teilt sich nur in der Mitte ein wenig, öffnet sich zu einem noch kleinen Platz. Vielleicht die gemeinsame Zukunft? Verunsicherung macht sich breit. Es wird noch einmal überdeutlich, dass man in Wirklichkeit, jeder für sich, in seiner Kultur denkt.
Dann die Aufforderung, sich mit den symbolischen Gegenständen, die in den beiden Räumen verteilt sind, für den anderen attraktiv zu gestalten, beim anderen Neugierde entstehen zu lassen, wer man wohl ist. Den Stolz auf seine bisherigen Leistungen darzustellen. Mehr abwartend als mit Überzeugung wird die Aufgabe angenommen. Die Situation ist leicht kritisch. Doch der Veranstalter beharrt darauf, dass diese Aufgabe angegangen, die Spannung ausgehalten wird.
So kann ein Ritual beginnen: Mit Überraschungen, konkreter Symbolik und einer Herausforderung, von der noch nicht sicher ist, ob sie akzeptiert und bewältigt wird...
Extras:
- Info-Kasten: Was unterscheidet Rituale von rituellen Handlungen?
- Info-Kasten: Ziel und Nutzen von Ritualen.
- Info-Kasten: Kriterien guter Rituale.
- Grafik: Die Ebenen eines Rituals.