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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Karin Dölla-Höhfeld aus managerSeminare 290, Mai 2022
Körperlich konserviert: Wie traumatische Erfahrungen unser späteres Krisenerleben und -verhalten maßgeblich beeinflussen
Anfang Achtsamkeit: Warum der Blick nach innen neue Perspektiven und Denkweisen eröffnet
Komplexität im Kopf: Wie sich das emotionale Erfahrungsgedächtnis in oft widerstreitenden inneren Stimmen niederschlägt
Würdigen statt loswerden: Warum Persönlichkeitsanteile, die uns in der Krise dysfunktional erscheinen, ihre Berechtigung hatten – und haben
Souveräne Steuerungszentrale: Wie Resilienz und Ruhe aus dem Selbst entstehen können
Widrige Umstände fordern uns heraus, können uns lahmlegen oder in scheinbar unlösbare Zwickmühlen bringen. Vor allem, wenn Krise über Krise von außen auf uns eindringen, belastet uns das: Eine Pandemie macht depressiv, ein bedrohlicher naher Krieg macht Angst, ein scheinbar unaufhaltsamer Klimawandel versetzt manche geradezu in Panik ...
Es ist nur verständlich, dass wir die Ursache solcher Störungen unseres Alltagsgefühls in der Außenwelt suchen. Und doch ist das ein Missverständnis: Eine äußere Gegebenheit, und sei sie noch so widrig, kann so etwas gar nicht. Es ist vielmehr unser Inneres, das in einer bestimmten Weise auf besagte Situation reagiert. Die Art, wie wir zu den Gegebenheiten in der äußeren Welt in Beziehung treten, ist entscheidend dafür, wie wir uns erleben: ängstlich oder zuversichtlich, gelähmt oder aktiv, wütend oder gelassen. Das ist nicht unsere „Schuld“, denn wir tun das nicht absichtlich, nicht rational. Was uns da bestimmt, kommt mehr oder weniger aus tieferen Schichten unseres Gehirns, aus dem Unbewussten.
Die Ursache dafür ist etwas, das in den Neurowissenschaften als Embodiment bezeichnet wird: Werden emotional belegte Erfahrungen wiederholt gemacht, vor allem in der Kindheit oder sogar in der Zeit vor der Geburt, verbinden sich die dabei aktivierten Nervenzellen über Synapsen und bilden neuronale Netzwerke. Diese werden dann in ähnlichen Situationen mitsamt den damit verbundenen Reaktionen abgerufen. Das gilt insbesondere für traumatische Erfahrungen, wozu nicht nur schockierende Einzelereignisse zählen, die das Wort im Alltagsgebrauch bezeichnet, sondern auch viele weitverbreitete, oft scheinbar harmlose Kindheitserfahrungen, die aber dennoch zur Ausbildung problematischer Muster beigetragen haben (s. Kasten).
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