'Nanu, Müller ist ja nächsten Monat wieder da. Wo bringen wir den denn jetzt unter? Im Controlling vielleicht; da ist gerade eine Stelle frei?' Äußerungen dieser Art aus dem Munde eines Personalverantwortlichen sind der Alptraum eines jeden Expatriate, der ins heimische Unternehmen zurückkehrt. Solch eine Mentalität bedeutet für den Rückkehrer: Er kann seine Karriereträume an den Nagel hängen und muss sich auf eine berufliche Existenz einstellen, die seinen im Auslandseinsatz ausgebauten Fähigkeiten nicht entspricht. Frust ist damit vorprogrammiert.
Denn unabhängig vom jeweiligen kulturellen Kontext hat sich der Entsandte im Ausland von den hiesigen Arbeits- und Lebensumständen entfremdet. Er hat meist ein Höchstmaß an Verantwortung getragen und eigene Entscheidungen gefällt. Hier muss er sich erst wieder an langwierige Abstimmungsprozesse gewöhnen und daran, Probleme in Meetings auszudiskutieren. Darüber hinaus fallen die liebgewonnenen Auslandsvergünstigungen vom Bonusgehalt bis zum Chauffeur weg, der ehemalige Expatriate ist wieder einer von vielen. Experten sprechen in dieser Situation von einem 'reverse culture shock'.
Das größte Problem bei der Heimreise ist – da sind sich Relocation-Experten und Unternehmensverantwortliche einig –, dass die Entsandten selbst beim Wiedereinstieg zunächst gar nicht mit diesen Problemen rechnen. Was können Unternehmen tun, um dem entgegenzuwirken und zu verhindern, dass der Heimkehrer dem Unternehmen mit seinem Know-how gleich wieder den Rücken kehrt?
Extras:
- Übersicht: Zehn Maßnahmen, mit denen Unternehmen dem Expatriate die Rückkehr erleichtern.