BDP, BDVC oder BDVT? Nach der ersten Recherche schwirrte Katrin Quappen der Kopf. 2006 beendete die Kölnerin ihre Coaching-Ausbildung und wollte danach in einen Berufsverband eintreten. 'Mir ging es um fachlichen Austausch mit Kollegen', erklärt die 33-Jährige ihre Motivation. Darüber hinaus erhoffte sich Quappen von der Mitgliedschaft Marketing-Vorteile: 'Ich dachte, dass es mir bei der Kundenakquise helfen kann, wenn ich mich als Mitglied eines Verbandes ausweise.'
Mit ihrer Einschätzung liegt die junge Beraterin richtig: Dass die Verbandszugehörigkeit bei der Neukundengewinnung hilfreich sein kann, bestätigt eine Umfrage von managerSeminare, an der 120 Leser teilgenommen haben. 31 Prozent achten bei der Auswahl eines Coaches darauf, dass der Berater einer Interessengemeinschaft angehört. 36 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich bei der Suche nach einem Coach direkt an einen Verband wenden.
Warum die Mitgliedschaft bei potenziellen Kunden Pluspunkte bringen kann, erklärt Professor Dr. Stefan Kühl. Der Coaching-Experte von der Universität Bielefeld hat beobachtet, dass sich Coaches im sogenannten Kompetenz-Darstellungsdilemma befinden: Weil der Beruf des Coaches nicht geschützt ist, werben Tausende von Beratern um Ratsuchende. Um sich in dieser Kakophonie durchzusetzen, müssen sich Coaches als besonders kompetent präsentieren – und haben genau hiermit ein Problem: 'Wer sich selbst lobt, löst beim Kunden Irritationen aus.'
Extras:- Tabelle: Die Qualitätsstandards der deutschsprachigen Coachingverbände im Überblick
- Auswahlkriterien bei der Entscheidung für einen Coach: Die Meinung der Leser von managerSeminare
- Literaturtipps: Hinweise auf eine Diplomarbeit zur Auswahl von Trainern und den CoachGuide 2009