Geht es um das Training von Schlüsselqualifikationen wie Team- und Führungsfähigkeit, wird wasserfeste Kleidung und festes Schuhwerk dem Seminarraum oftmals vorgezogen. Die Referenzlisten der Anbieter von Outdoortrainings lesen sich zumindest wie das Who-is-who der Wirtschaft: Banken und Versicherungen, Automobilkonzerne, Computerriesen und Stromversorger finden sich darunter.
Mit mehreren Dutzend Hauptaktivitäten in freier Natur locken die Outdooranbieter ihre renommierte Klientel. Outdoorparcours ermöglichen rund 100 weitere Aktivitäten, hinzu kommen mindestens 250 Interaktionsübungen und Spiele. Variationen nicht mitgerechnet. Die Auswahl ist also groß. Scharf kalkulierenden Personalentwicklern kommen allerdings bisweilen Zweifel, ob Outdoortrainings tatsächlich mehr sein können als ein Motivationskick und ein Instrument zur Mitarbeiterbindung, das womöglich noch zu einer ständig steigenden Erwartungshaltung unter den Mitarbeitern führt.
Wo liegt also der Trennstrich zwischen Incentive und Trainingsmaßnahme? Incentives sind Happenings mit mehr Unterhaltungs- denn Lernwert. Sie leben vom Reiz des Exotischen und müssen ein spektakuläres Ambiente mit viel Aktivität bieten. Bei einem Outdoortraining sollte jedoch nicht das Outdoorelement selbst - also die Expedition in die Wüste, die Raftingtour oder der Segeltörn - Ausgangspunkt der Überlegungen sein. Allein das Trainingsziel und seine Integration in betriebsspezifische Erfordernisse sollten das Programm bestimmen. Die Elemente dienen vielmehr als Metapher - ein Schlüsselbegriff im Outdoortraining -, um Situationen aus dem betrieblichen Alltag zu simulieren.
Extras:
- Info-Kasten: Seilgarten-Training und Wilderness-Kurs – Die Vor- und Nachteile der beiden Outdoor-Trainingsformen.
- Info-Kasten: Kriterien bei der Auswahl von Outdoorelementen – sieben Überlegungen zu einem erfolgreichen Outdoortraining.