Einen Sportwettbewerb für das nächste Betriebsfest organisieren? Klingt nicht besonders schwierig. Entsprechend entspannt macht sich das fünfköpfige Team an die Arbeit – zumindest die geforderte Auftragsklärung sollte kein Problem sein. Bereits nach wenigen Minuten jedoch zeigt sich in dem Workshopraum ein vollkommen anderes Bild: Die Gruppe hat sich in die Aufgabenstellung verstrickt und diskutiert wild. Was waren noch einmal die Projektziele? Was der Nutzen des Projektes? Und was genau soll in zwei Tagen abgeliefert werden? Jeder hat eine andere Vorstellung, argumentiert, diskutiert, stellt bereits Festgelegtes in Frage. 'Die Ziele sollen doch messbar sein', wirft jemand ein. 'Was wir vorhaben, ist doch in der vorgegebenen Zeit gar nicht zu schaffen', erklärt ein anderes Teammitglied. Und das alles, wo doch schon bald erste Ergebnisse präsentiert werden sollen ...
Der Sportwettbewerb, der laut Auftrag an einer Spielekonsole stattfinden soll, ist zentraler Bestandteil eines neuen Seminars zum Projektmanagement. Konsequent wird an dem Beispielfall durchexerziert, wie ein Projekt in der Praxis abläuft – von der Auftragsklärung über den Projektstrukturplan, die Terminpläne, die Verteilung von Arbeitspaketen bis hin zur tatsächlichen Durchführung. 'Was sonst sechs Wochen oder drei Monate dauern würde, läuft hier im Zeitraffer von zwei Tagen ab', erklärt Seminarleiter Dieter Eschlbeck, Inhaber der Firma MoveYourMind in München.
Eschlbeck hat das Trainingskonzept entwickelt und bietet es nun zum ersten Mal als offenes Seminar an. Die zehn Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Unternehmen, unter anderem aus der Finanz-, Energie- und IT-Branche. Aufgeteilt in zwei Gruppen stehen sie ab jetzt in Konkurrenz zueinander. Und der Projektleiterposten wird in den Teams von Ãœbung zu Ãœbung neu vergeben.
Extras:- Dos & Don’ts für Projektleiter
- Literaturtipps: Hinweise auf zwei Fachartikel über Gamification und Projektmanagement