Wer eine aktive Verantwortung für langfristige internationale Projekte und Zusammenarbeit trägt, weiß, daß viele der wesentlichen Herausforderungen im Umgang mit fremden Mentalitäten und Wertsystemen äußerst schwer zu bewältigen sind. Es treten häufig Situationen auf, wo die eigene Toleranzgrenze so weit überschritten wird, daß nichts anderes übrig bleibt, als sich einfach durchzusetzen, auch wenn die negativen Konsequenzen davon deutlich vorauszusehen sind.
Sich den interkulturellen Herausforderungen zu stellen, ohne sich durch eigene Schutzmechanismen und Sachzwänge davon abbringen zu lassen, ist zu einer der Kernaufgaben des heutigen Global-Managers geworden. Das heißt für den Stelleninhaber bzw. für die Stellenbesetzung, daß eine Persönlichkeit gefragt ist, die über die besondere Fähigkeit verfügt, an der Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Wirtschaftskulturen reibungsreduzierend und verständnisoptimierend zu vermitteln. Für westliche, marktwirtschaftlich orientierte Unternehmen braucht es eine Persönlichkeit, die sich an dieser Schnittstelle auch noch als gewinnoptimierend beweist.
Wer kommt für diese anspruchsvolle Tätigkeit in Frage? Was ist das Profil des idealen Global-Managers? Wird man mit den entsprechenden Fähigkeiten geboren? Sind die Fähigkeiten erlernbar? Muß die richtige Person durch spezielle Selektionsverfahren ausfindig gemacht werden oder kann fast jeder zum Global-Manager ausgebildet werden? Reicht es nicht, willige Leute einfach ins Ausland zu schicken?…
Beitrag von Stuart D.G. Robinson, Joachim Woerner, Jochen Peter Breuer, Dr. Dürscheid, Dr. Ulrich Hann, Dr. Sonja Klug aus managerSeminare 11, April 1993