'Sie kennen Powerpoint noch nicht? Dann stellen Sie sich zunächst einen langweiligen Diavortrag vor. Nun denken Sie sich einen Haufen simpler, nichts sagender akustischer und optischer Feuerwerke dazu. Das ist Powerpoint: ein langweiliger Diavortrag, ergänzt mit belanglosen Knalleffekten. Vor zehn Jahren galten solche Grafikshows noch als avantgardistisch. Heute ist das ein alter Hut. Powerpoint ist der Feind jeden guten Vortrags.' Diese harten Worte kommen von Clifford Stoll. Der US-Amerikaner wird in seinem Buch 'Logout' im Kapitel 'Die Powerpoint-Pest' recht deutlich. Und das, obwohl Stoll, Jahrgang 1951, alles andere als ein Technikfeind ist: Der Astronom war einer der Miterfinder des Arpanet, aus dem das Internet hervorging.
Als Hacker-Jäger wurde er in den Neunzigern weltbekannt. Nicht nur für Clifford Stoll, sondern für viele weitere Foliengeschädigte, ist Powerpoint, die beliebteste Präsentationssoftware der Welt, inzwischen der natürliche Feind jedes guten Vortrags.
Dabei begann alles ganz harmlos, das Programm kam 1988 als bescheidenes „Visual Aid“ zur bildlichen Unterstützung von Vorträgen auf den Markt. Doch die kleine Stehhilfe Powerpoint wurde schnell zum komfortablen Schlafwagen, mit dem sich müde Redner zu ihrem wachen Publikum fahren lassen. Bei vielen Präsentationen erhalten die Teilnehmer heute Kopien der Folien schon im Voraus als geistige Handreichung. Während der Präsentation überfliegen sie die Texte, manche lesen mit - aber kaum einer achtet auf die Worte des Vortragenden.
Extras:
- Diese Inhalte gehören so auf die Powerpoint-Folie.
- Von der optimalen Schriftgröße über den richtigen Einsatz von Farben bis hin zum Folienübergang - Tipps zur Foliengestaltung.
- Grafiken: Ein Positiv- und ein Negativbeispiel für eine Powerpointgrafik.
- Service: Kurzrezensionen von vier Büchern zum Thema Präsentieren.