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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Sylvia Jumpertz aus managerSeminare 303, Juni 2023
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Unpersönlich kann ganz schön witzig sein. Kurz nach halb zehn, beim Auftakt der Petersberger Trainertage am 28. April 2023, bleibt die Bühne im Bankettsaal des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg bei Königswinter minutenlang leer. Kein Moderator in Sicht. Fast könnte man die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören. Wenn da nicht die auf- und abschwellenden Lachsalven im Publikum wären, die die Stille immer wieder durchbrechen. Die Lacher gehen aufs Konto einer Projektion auf der Bühnenleinwand. Dort kann man in Echtzeit beobachten, wie jemand in den Chatbot ChatGPT die Aufforderung eintippt, eine Begrüßungsrede für die Petersberger Trainertage zu formulieren. Das Resultat folgt auf dem Fuß – redlich, korrekt, aber auch ein bisschen uninspiriert. Das Kichern wird stärker, als ChatGPT das Veranstaltungsmotto so erklären soll, „dass es ein Achtjähriger versteht“. Als Moderator Ralf Schmitt dann endlich auf der Bühne steht, die Lippen zum nun computergesprochenen Text bewegt und den KI-Handlungsaufforderungen folgt („Lächelndes Gesicht! Feierlich die Hände in die Luft!“), ist es ums Publikum endgültig geschehen, der Saal prustet los.
Der digital-distanzierte Einstieg in den Kongress ist nicht nur lustig, man kann ihn auch als Kommentar zum Status quo der Arbeitswelt und Weiterbildungsszene verstehen. Denn hinter dem Veranstalter der Petersberger Trainertage, dem Bonner Verlag managerSeminare, und den rund 350 Besucherinnen und Besuchern (Weiterbildende, PE-Professionals und Führungskräfte) liegen drei digitallastige Jahre, in denen ein analoges Zusammenkommen in großer Runde teils gar nicht, teils nur eingeschränkt möglich war. Im Frühjahr 2020, als die Corona-Pandemie ihren Anfang nahm, fiel das Gipfeltreffen der Weiterbildungsbranche komplett aus. In den beiden Folgejahren fanden ersatzweise die VTT, die Virtuellen Thementage, statt – mit großer Resonanz und einigen Aha-Erlebnissen dahingehend, dass sich Emotionen oft auch digital überraschend gut transportieren lassen. Und trotzdem ist remote nicht dasselbe wie real.
In Zoom oder Teams kann man zum Beispiel niemandem beim Eintritt in den Raum zur Begrüßung eine Blume in die Hand drücken und später das Publikum dazu auffordern, diese mit Schwung auf die Bühne zu werfen. Und man kann seinem Moderator auch keine weiße Rose überreichen. Doch hier – Moderator Ralf Schmitt hat gerade managerSeminare-Chefredakteurin Nicole Bußmann zu sich auf die Bühne geholt – regnet es nun bunte Blumen. Ralf bekommt seine Dankesrose. Und das Duo fällt sich in der Freude darüber, gemeinsam mit allen anderen „back to Berg“ zu sein, um den Hals.
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