Bei einem zweitägigen Outdoor-Training in der Wüste New Mexicos hatten die Top-Manager der Firma Xerox ihre Offenbarung. Sie kam daher in Gestalt eines ausrangierten Xerox-Kopierers, der auf einer wilden Müllkippe seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Der unschöne Anblick ging den Spitzenmanagern derart unter die Haut, dass sie sich fortan von einer völlig neuen Vision für ihr Produkt leiten ließen, getreu dem Motto: Die Natur produziert keinen Müll. Wieso sollten wir es anders machen? Das Resultat: Mittlerweile sind die Produkte von Xerox zu 98 Prozent recyclingfähig.
Dieses Beispiel eines Unternehmens, das sich seiner globalen Verantwortung bewusst geworden ist, griff Peter Senge, Vater des Konzepts der lernenden Organisation, in einem Vortrag anlässlich der ASTD-Tagung 2004 mit Bedacht auf. Ging es dem Management-Vordenker in seiner Rede, die an sein aktuelles Buch 'Presence: Human Purpose and the Field of the Future' anknüpfte, doch darum, dem Publikum bewusst zu machen, worauf es in einer Welt, in der sich die Aktionen multinationaler Konzerne auf Gesellschaft und Ökologie in allen Teilen der Erde auswirken, ankommt: auf die Fähigkeit dieser Konzerne, in großen Zusammenhängen, also systemisch zu denken und im globalen Kontext zu lernen.
Eine Fähigkeit, von der die meisten Organisationen allerdings noch weit entfernt sind, so der Management-Vordenker, der als Leiter des Center of Organisational Learning am MIT (Massachusetts Institute of Technology) über viele Jahre untersucht hat, wie sich Unternehmen und andere Organisationen in einer Welt wachsender Komplexität und raschen Wandels erfolgreich behaupten können. Senge, Autor des 1990 erschienen Weltbestsellers 'Die fünfte Disziplin', fordert die Unternehmen dazu auf, sich als auf Nachhaltigkeit bedachte lebende Systeme zwischen Wachstum und Begrenzung zu verstehen. Nur so können die Unternehmen überlebensfähig bleiben - und dazu beitragen, das Überleben auf unserem Planeten zu sichern.