'Früher war unser Personalmanagement rein kostenstellengetrieben. De facto wusste aber keiner, wie viel Personal überhaupt an Bord ist und wo und wie die Mitarbeiter eingesetzt sind.' Thomas Schulzek, Head of HR bei 1&1 mit Hauptsitz in Karlsruhe, schildert ein Problem, das auch zahlreiche andere Unternehmen betrifft: mangelnde Transparenz über Personalkapazitäten.
Für 1&1 war die unbefriedigende Situation Ausgangspunkt, um Personalcontrolling im Unternehmen systematisch anzugehen: Seitdem werden die internen und externen Personalkapazitäten – also auch Freelancer und Leiharbeiter – gezielt gesteuert, um Planungen zu erleichtern. Erste Erfolge sind zu verzeichnen: 'Dank unseres Kennzahlensystems liegen inzwischen Erfahrungswerte vor, so dass wir z.B. bei Werbekampagnen die Personalkosten besser einschätzen und die Personaleinsatzplanung dementsprechend vornehmen können', sagt Schulzek.
Durch das Personalcontrolling hat die HR-Abteilung von 1&1 die Möglichkeit, Personalkosten und Entscheidungen des Personalmanagements betriebswirtschaftlich zu rechtfertigen, den Wert der Mitarbeiter sichtbar zu machen und den Nutzen von Personalmaßnahmen zu belegen. Aufgaben, die für HR’ler immer wichtiger werden. Denn zunehmend müssen sie gegenüber der Geschäftsführung und dem Linienmanagement den Nutzen der von ihnen konzipierten Personalmaßnahmen belegen.
Personalcontrolling rückt damit immer stärker in den Fokus der Unternehmen. Grundidee des Instruments: Personalwirtschaftliche Sachverhalte durch Kennzahlen transparent zu machen, zu steuern, zu planen und zu kontrollieren.
Extras:- Checkliste zur Einführung von Personalcontrolling: Wichtige Fragen
- Basiskennzahlen: Welche Zahlen im System sinnvoll sind
- Kriterien zur Aufnahme von Kennzahlen: Wie Zahlenfriedhöfe vermieden werden
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von drei Büchern zum Thema Personalcontrolling