Performance Improvement (PI) ist für viele deutsche Unternehmen immer noch ein Fremdwort. Gut zwei Drittel wissen nicht, dass unter PI eine Form der Personalentwicklung zu verstehen ist, die sich klar an Geschäftsanforderungen orientiert, Trainings mit Maßnahmen zur Optimierung des Arbeitsumfeldes verzahnt, und konsequent auf Praxistransfer und Evaluationen setzt. Noch weniger Firmen - nämlich nur eine von 100 - setzen den Ansatz in all seinen Facetten um. So lautet das Ergebnis einer Studie, für die die Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit AchieveGlobal Deutschland Unternehmensleiter, Personal und Vertriebsführungskräfte aus 260 Betrieben ab 500 Mitarbeitern befragt hat. Die Umfrage ergab allerdings auch: Die große Bedeutung des PI-Ansatzes wird von den Befragten durchaus anerkannt. Nachdem sie einige Informationen zu dem Ansatz erhalten hatten, erklärten sogar die bislang Unkundigen, dass PI von großer Wichtigkeit sei. Besonders deutlich zeigen das die Ergebnisse im Vertriebsbereich. Genau den nimmt die Studie auch näher in Augenschein, zumal die Forscher hier eine ohnehin starke Ergebnisorientierung vermuteten.
Davon, dass auch die Personalabteilung im Vertrieb ergebnisorientiert arbeitet, sind allerdings nur 35 Prozent der Unternehmensleiter, 34 Prozent der Vertriebsleiter und auch nur 43 Prozent der Personalleiter überzeugt. Weiterhin sind die im Vertrieb eingesetzen PE-Initiativen bereits vielfach strategisch abgestimmt, finden aber nach wie vor überwiegend als reine Schulungen statt. Dass die Personalabteilung auch auf Nicht-Lernmaßnahmen setzt, gaben nur rund 26 Prozent der Vertriebsleiter, 40 Prozent der Unternehmensleiter und 51 Prozent der Personalleiter als überwiegend oder vollkommen zutreffend zu Protokoll. Ein fatales Versäumnis, meint die Projektleiterin Kirsten Rutschke und macht dies an einem Beispiel deutlich: 'Ist ein Verkäufer durch sein Entlohnungsmodell nicht motiviert, neue Kunden zu gewinnen, hilft auch das beste Training von Verhandlungstechniken nichts.' Die Studie legt Personalmanagern daher nahe, ihre Arbeit mit Hilfe des PI-Ansatzes unternehmerischer auszurichten. Sie kann kann - voraussichtlich ab Ende Mai - unter kirsten.rutschke@t-online.de bezogen werden.
Die Personalabteilung ...
setzt auch auf Nicht-Lernmaßnahmen
Personalleitung 51%
Unternehmensleitung 40%
Vertriebsleitung 26%
sollte auch auf Nicht-Lernmaßnahmen setzen
Personalleitung 87%
Unternehmensleitung 85%
Vertriebsleitung 77%
Ergebnisse aus der Befragung von 260 deutschen Unternehmen im Rahmen einer Studie der Universität Duisburg-Essen. Die prozentualen Werte zeigen an, wieviele Befragte die Aussage als überwiegend oder vollkommen zutreffend klassifizierten.