Die Idee, für Anwaltskanzleien zu arbeiten, liegt Trainern und Beratern in der Regel fern. Wie die meisten Menschen stellen sie sich unter einer 'Kanzlei' meist eine Handvoll Anwälte vor, die kaum Interesse an den Angeboten von Personal- und Organisationsentwicklern haben. Dass es mittlerweile jedoch eine Reihe Wirtschaftskanzleien von der Größe mittelständischer Unternehmen gibt, die zum Teil um die tausend Mitarbeiter allein in Deutschland beschäftigen und einen Umsatz von bis zu 400 Millionen Euro im Jahr erzielen, wissen die wenigsten. Namen wie Freshfields, Hengeler Mueller, Clifford Chance oder Linklaters haben zwar in Juristenkreisen eine hohe Reputation, sind jedoch in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Dabei handelt es sich bei diesen Kanzleien um dynamische Unternehmen mit einer ausgeprägten Hochleistungskultur. Sie verfolgen eine rigorose Personalauswahl und rekrutieren ihre Anwälte auschließlich aus den besten Jura-Absolventen eines Jahrgangs: Zwei Prädikatsexamen sind die Voraussetzung, um ein Angebot von den führenden 'Law Firms' zu erhalten. Das schaffen lediglich 15 Prozent der Studenten – und um die entbrennt regelmäßig ein heftiger Wettbewerb.
Der 'War for Talent' ist in der Welt der Kanzleien unverändert in vollem Gang. Zwischen 90.000 und 110.000 Euro zahlen die Top-Kanzleien bereits Berufseinsteigern und wer es (in der Regel nach sechs bis sieben Jahren) zum Partner schafft, kann nach einiger Zeit in der Spitze mehr als eine Million Euro im Jahr verdienen.
Extras:- Juristen im Profil: Die Persönlichkeitsstruktur von Anwälten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung
- Fallbeispiel Lovells: Coaching als zentrales PE-Instrument
- Fallbeispiel Linklaters: Die beste Weiterbildung als strategisches Unternehmensziel