Der Vatikan hat YouTube für sich entdeckt. Im Januar 2009 eröffnete der Heilige Stuhl einen eigenen Kanal auf der Videoplattform. 'The Vatican' liefert seitdem in regelmäßiger Folge audiovisuelle Informationshäppchen über die Aktivitäten von Benedikt XVI. und die wichtigsten Ereignisse im Stadtstaat. Begründung für diesen Vorstoß in Richtung Web 2.0: 'Die katholische Kirche will auf dem Areopag der sozialen Kommunikation präsent sein ...'
Dieses Beispiel zeigt: Online-Videos liegen im Trend, und nicht einmal eine Institution wie die katholische Kirche scheint diesen Trend verschlafen zu wollen. Die wachsende Beliebtheit der Bewegtbilder belegt auch eine Studie des Marktforschungsinstituts Comscore: Demnach ist der Online-Videokonsum US-amerikanischer Internetnutzer im vergangenen Jahr um 34 Prozent gestiegen. Und auch immer mehr Deutsche klicken bewegte Bilder an: Während im 1. Quartal 2008 über 25 Millionen Nutzer pro Monat Videos im Netz betrachteten, waren es im 4. Quartal bereits über 28 Millionen. Tendenz weiter steigend.
Einen Grund für den aktuellen Hype um Videoportale wie YouTube, MyVideo.de oder Clipfish sieht Sven Klawunder in der wachsenden Zahl immer schnellerer Breitbandanschlüsse. 'Wer sich früher Videos über das Internet angesehen hat, musste Daumenkino gucken', blickt der Geschäftsführer der Nachrichtenagentur Flying Media auf die Anfänge zurück. 'Mittlerweile kann man sich im Netz Clips in TV-Qualität ansehen.'
Weitere Gründe für den Videotrend liefert der Horizon Report von 2008. Die Autoren kürten Online-Videos zu einem der virulentesten Themen der kommenden Jahre. Videos könnten mittlerweile nicht nur von nahezu jedem internetfähigen Gerät abgespielt, sondern auch ohne großen Aufwand erstellt und an andere übermittelt werden.
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