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Übersicht AnsprechpartnerWer glaubt, Körpersprache sei ein Kommunikationsmittel, das sich anhand bestimmter Muster entschlüsseln lässt, um etwa auf die Motive einer Person zu schließen, der irrt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Metastudie von Forschenden der University of Missouri, der University of California und der De Monfort University. In ihrer Analyse bereits existierender Studien wollen die Forschenden mehrere Mythen und Fehlannahmen über Körpersprache aufgedeckt haben. Die eingangs erwähnte Annahme etwa, Körpersprache lasse sich buchstäblich lesen, ist ihren Ergebnissen zufolge etwa deshalb falsch, weil Körpersprache im Gegensatz zur formalen Sprache kein allgemeines Vokabular besitzt und keiner Syntax folgt. Vielmehr hänge sie von vielen individuellen Faktoren ab, die nicht verallgemeinert werden können – zum Beispiel vom Geschlecht, den Zielen oder dem kulturellen Hintergrund einer Person.
Letzterer ist auch der Grund dafür, warum man nicht grundsätzlich sagen kann, dass man die Emotionen eines Menschen an seinem oder ihrem Gesicht ablesen kann, lautet ein weiteres Studienergebnis. Ikonische Gesichtsausdrücke, die weltweit die gleichen Emotionen ausdrücken, gibt es demnach nämlich nicht. Auch die Annahme, dass nonverbales Verhalten Hinweise darauf geben kann, ob eine Person die Wahrheit sagt oder nicht, steht laut Studie auf wackligen Füßen. So könne etwa der Kontext einer Situation Stress auslösen, der sich wiederum stark auf den Gesichtsausdruck oder die Körpersprache auswirkt, aber nichts damit zu tun hat, ob die Person ehrlich ist oder etwas vortäuscht.
Beitrag von Laura Schwind aus managerSeminare 312, März 2024