„Wir stellen uns Unternehmen als Maschinen vor, aber in Wirklichkeit gleichen sie eher einer Theatertruppe“, meint Noel M. Tichy. Der Professor für Personal und Organisation an der University of Michigan Business School ist einer der Management-Vordenker, die Ende der 90er Jahre eine Abkehr von der rein quantitativen Betrachtung der Betriebswirtschaftslehre fordern.
Statt auf Zahlen setzt Tichy auf Gefühle - und hebt die Bedeutung des emotionalen Anteils im Managements hervor. Der Professor ist überzeugt: Nur wenn es in einer Organisation ein „emotionales Commitment“ über das Miteinander und die gemeinsamen Ziele gibt, ist der Erfolg sicher. Und er ist auch der Meinung, dass das Top-Management für diese Übereinstimmung verantwortlich ist. Nur wenn Führungskräfte sich in der Personalentwicklung engagieren, so sein Konzept, kann das Commitment am Leben erhalten und weiterentwickelt werden.
Noel Tichy, 1945 geboren, studiert von 1964 bis 1968 Psychologie an der Colgate University in Hamilton/New York. Anschließend bewirbt er sich um einen Platz in dem vom Leadership-Guru Warren Bennis an der State University of New York neu eingerichteten Doktorandenprogramm im Bereich Organisationsentwicklung - und scheitert im Auswahlgespräch mit Warren Bennis.
Als Alternative bietet sich die Columbia University in New York an, wo er von 1969 bis 1972 im Bereich der Sozialpsychologie forscht und sich schwerpunktmäßig mit sozialen Veränderungen befasst. Für seine Promotionsarbeit interviewt Tichy 133 so genannte Change Agents. Er befragt Mitglieder von den Black Panthern - radikale Anarchisten - ebenso wie McKinsey-Berater zu den Parametern des Wandels.
Extras:- Service: Hinweise auf zwei ausgewählte Bücher von Noel Tichy, auf einen Artikel sowie auf die Internetpräsenz des Managementvordenkers.