Für Berater hat Corinne Maier nicht viel übrig. Millionen gäben Unternehmen für jene Spezialisten aus, die nur sagen, was ihr Gesprächspartner hören will. “Wenn unser Berater zwei Ideen hat, was schon nicht schlecht ist, stellt er sie in Form einer Matrix dar”, spottet Maier, die bei einem Elektrizitätsversorger arbeitet, weiter. Ihre Einsicht: “Der Berater liebt nichts mehr, als Lösungen zu finden, die selbstverständlich sind.”
Das klingt wie die übliche Beraterschelte - ist aber mehr. Corinne Maier, die frustrierte Angestellte, schrieb ein Buch über Großunternehmen. Es ist ein Kompendium all der Ungereimtheiten, die dort täglich passieren. Nichtssagende Berater, Chefs, die sich nur wichtig fühlen wollen, und eine Unternehmenskultur, die keine ist, stehen als Posten auf Maiers Abrechnung mit dem Arbeitsplatz im Konzern.
Damit hat die heute 41-jährige Autorin den Nerv von vielen Managern und Angestellten getroffen. Sie fühlen sich schlecht geführt und mögen ihre Arbeit nicht sonderlich. Für alle diese Frustrierten ist Maiers Oeuvre “Die Entdeckung der Faulheit” ein Ventil für den Geist: “Hier finden Angestellte, die der Zustände in den großen Organisationen müde sind, Seelentrost”, sagt Rudolf Wimmer, Professor für Führung und Organisation an der Universität Witten/Herdecke.
Extras:
- Kritiker von Organisationen: Cyril Northcote Parkinson, Laurence J. Peter, Scott Adams. Ihre Kernthesen und wichtigsten Werke.
- Service: Fünf Buchtipps.