Nach Vietnam-Pleite, Watergate und Flowerpower befindet sich die US-Nation im Dilemma. Nach außen spiegelt sich die Krise im mißglückten Politmanagement konturenschwacher Präsidenten, nach innen gilt es, die angekratzten Seelen wieder in Ordnung zu bringen. Die Psycho-Szene boomt: Selbstfindung, Suche nach der Identität und Lebenssinn sind aktuelle Themen. Ebenso in Europa - die Vision der sechziger Jahre hat sich nicht erfüllt. Suche nach Orientierung im Großen wie im Kleinen: Entwicklung von Unternehmenskultur, Corporate Identity sind auf der strategischen Unternehmensebene gefragt wie nie zuvor. Psychologische Kurse für Führungskräfte haben Zulauf. Orientierungshilfe für suchende Menschen heißt das Gebot der Stunde. Vor allem Manager aller Ebenen stehen in der Herausforderung: der Mensch rückt in den Mittelpunkt. Kommunikation, Motivation, Identifikation sind neue Schlüsselbegriffe.
Zu jener Zeit herrschte ein günstiges Klima für Veränderung und Neuentwicklung. Zwei Amerikaner erkannten die Zeichen der Zeit und sollten durch eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Idee die Welt der Kommunikationspsychologie entscheidend verändern: der Computerfachmann Richard Bandler und der Linguist John Grinder griffen eine neue Methode auf, die im amerikanischen Verkaufsmangement Furore machte: Master Modeling. Was hat es damit auf sich? In einigen Firmen bringen wenige Spitzenverkäufer exorbitante Erfolge. Man beobachtet und analysiert, was diese Stars tun, um zu diesen Erfolgen zu kommen. Ihre entscheidenden Gemeinsamkeiten in den Erfolgsstrategien filtert man heraus und systematisiert sie. Ergebnis: Das 'Master-Modell' (vgl. auch Beitrag 'NLP im Verkauf'). Die anderen Verkäufer können sich nun bewußt und gezielt an ihren Vorbild-Kollegen orientieren…
Beitrag von Michael Erlat/Roland Gruber, Dr. Winfried Bachmann, Dr. Bertold Ulsamer aus managerSeminare 03, April 1991