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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Stefan Kaduk und Dirk Osmetz aus managerSeminare 287, Februar 2022
Unbeirrbare Haltungen: Irritation durch Erfahrungen willkommen
Am Ende leiden andere: Folgen des eigenen Handelns spüren
Jenseits der Effizienz: Der Wert zweckfreier Erfahrungen
Freestyle-Erfahrungen: Raus in die Welt
Wir haben es am schwersten: Gruppenidentität irritieren
Führung unplugged: Gekonnte Ahnungslosigkeit
Erinnern Sie sich für einen Moment an Ihre Schulzeit zurück. Sicherlich gab es einige Tage, an denen neben der Klassenlehrerin noch ein oder zwei weitere Pädagogen im Klassenzimmer saßen, meistens auffällig unauffällig in der letzten Reihe. Diese Gäste seien zur Hospitation da, hieß es dann, sofern es sich nicht um eine Lehrevaluation durch das Schulamt handelte. In der Pädagogik hat das Konzept der Hospitation, also das Beobachten und Lernen von Kolleginnen und Kollegen innerhalb derselben Profession, eine lange und bewährte Tradition. Und auch in Unternehmen hat diese Idee im Kontext der Personal- und Führungskräfteentwicklung ihre Anhänger. Häufig wird dabei der Rahmen einer Hospitation im engeren Sinne verlassen. Es geht vielmehr um Konzepte, die das Verstehen und Nachvollziehen eines anderen Kontextes sowie einen Perspektivwechsel fördern oder geradezu provozieren. Die Ziele können vielfältig sein: inhaltliches Lernen, Erweiterung der fachlichen oder Führungskompetenzen, Reflexion des beobachteten Handelns im Abgleich mit dem eigenen Tun, Feedback an die beobachtete oder begleitete Person usw. Wenn man von den jeweiligen Formaten abstrahiert, geht es stets um eines: um das Sammeln von neuen substanziellen Erfahrungen. Diese düften als der wichtigste Baustein in der Veränderungsarbeit gelten.
Was aber passiert in der Unternehmenspraxis? Häufig wird an Mitarbeitende appelliert, sie mögen ihr Handeln verändern. Die typischen Imperative lauten „Seid mutig und innovativ“ oder „Ihr müsst die Komfortzone verlassen“. Üblicherweise bleiben diese Forderungen folgenlos. Menschen verändern ihr Handeln in den allerwenigsten Fällen aufgrund eines Appells, der an sie gerichtet wurde. Aus neurobiologischer Sicht darf das nicht verwundern. Denn die hartnäckigste Gegenspielerin eines Veränderungsappells ist die Haltung, die Menschen zu verschiedenen Dingen ausgebildet haben.
Wer als Consultant in einer Firma engagiert wird, in der die Belegschaft beratererprobt ist und jahrelang mit externer Begleitung gearbeitet hat, kann leichtes Spiel haben oder mit einer Hypothek starten – je nachdem, welche dominierende Haltung zum Konzept der Beratung vorherrscht. Immer wieder treffen auch wir auf höchst aufgeschlossene Menschen, die interessiert an Interviewprozessen teilnehmen, aber auch auf solche, die bereits beim ersten Kontakt unmissverständlich ankündigen, jedes Gespräch mit inhaltsleeren Floskeln zu bestreiten; sie würden schlicht keiner externen Person über den Weg trauen.
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