Der letzte Teilnehmer verlässt den Seminarraum – der Trainer bleibt alleine und am Boden zerstört zurück. Das Seminar war ein Desaster: Die Teilnehmer zeigten sich unkonzentriert und ungeduldig, die Dramaturgie ging nicht auf, die Inhalte kamen nicht an. Was dem Trainer bleibt, sind Feedbackbögen, auf denen Teilnehmer etwa notiert haben: 'Der Trainer vermochte es nicht, die Teilnehmer für das Thema zu begeistern!' oder 'Das Seminar war Zeitverschwendung'.
Was tun nach einem solchen Katastrophenseminar? Darauf warten, dass die unangenehme Erinnerung verblasst? Diese Zeit haben Trainer oft nicht. Sie eröffnen schon bald ihr nächstes Seminar, müssen wieder motiviert und überzeugt vor neue Teilnehmer treten, während die Schmach vergangener Tage noch in ihnen nachhallt.
Es gibt eine einfache Regel, wie Trainer schwierige Seminare verarbeiten können: 'Get over it!' Komm darüber hinweg! Wenn ein Kind sich beim Spielen wehtut – beispielsweise wenn es beim Saltoschlagen auf der elterlichen Bettmatratze die Bettkante erwischt –, weint es. So lange, bis der physische Schmerz nachlässt. Und was macht es dann? Es schlägt weiter Saltos. 'Get over it!' gilt auch für Trainer. Elf Tipps helfen dabei, misslungene Seminare zu überwinden und aus dem Misserfolg zu lernen.
Ein erster Impuls vieler Trainer ist es, nach dem Ende des Katastrophenseminars die eigenen Sachen zusammenraffen und vom Ort der Niederlage zu flüchten. Konstruktiver kann eine andere Variante sein: warten, bis alle Teilnehmer den Raum verlassen haben, dann in Ruhe durchatmen, eventuell Flipcharts abfotografieren und die Erlebnisse sacken lassen. Sich vom Raum, der Situation verabschieden und damit ein Großteil des Erlebten im Seminarraum zurücklassen.
Extras:- Gute Filme fürs Kopfkino: Verarbeiten von schwierigen Situationen und Selbstmotivation für Trainer
- Service: Kurzrezensionen von zwei Büchern über die Durchführung von Seminaren