Gäbe es eine Olympiade der Management-Vordenker, so wäre Michael Porter ein Medaillenplatz sicher. Der Harvard-Professor gilt als führende Autorität auf dem Gebiet der Wettbewerbsstrategie - und ist mit Vortragshonoraren von mehr als 70.000 US-Dollar derjenige mit dem höchsten Marktwert. Dabei hätte er auch als Profi-Golfer Chancen auf Weltruhm gehabt: Er wurde während seines Studiums für die amerikanische Nationalmannschaft im College-Golf nominiert. Michael Porter entschied sich gegen das professionelle Schlägerschwingen - und verwandelte, so der britische 'Economist' im Jahre 1994, die Managementtheorie in eine 'respektable wissenschaftliche Disziplin'.
Porters Modelle zur Wettbewerbsfähigkeit von Einzelunternehmen, Wirtschaftsbranchen und Volkswirtschaften prägen seit 25 Jahren das Strategieverständnis in Wirtschaftstheorie und Managementpraxis. Es gibt wohl keinen Wirtschaftsstudenten, der sich nicht an die fünf Wettbewerbskräfte und den so genannten 'Diamanten nationaler Wettbewerbsfähigkeit' erinnern kann. Sein Kurs über 'Branchen- und Wettbewerbsanalyse' ist das meistbelegte Wahlfach an der Harvard Business School.
Zu den Wirtschaftswissenschaften kam Porter über Umwege: Im Jahre 1947 in Ann Arbor, Michigan, als Sohn eines Armeeoffiziers geboren, studierte er zunächst Maschinenbau und Raumfahrttechnik an der Princeton University. Daran schloss er ein MBA-Studium in Harvard und eine Promotion im Fach Volkswirtschaftslehre an - und wurde 1973 im Alter von 26 Jahren der jüngste Professor auf Lebenszeit in der Geschichte der Harvard Business School.
Extras:- Literaturtipps: Fünf ausgewählte Bücher von Michael Porter