US-Guru im Einsatz für die GSA

'Falls Sie die Beschreibung bis zum Ende gelesen haben, wissen Sie mit Sicherheit, ob das Programm das Richtige für Sie ist oder nicht.' Mit dieser vorsichtigen Botschaft an mögliche Interessenten endet die Broschüre, mit der die German Speakers Association (GSA) den Auftritt ihres Gastredners Randy Gage vom 14. bis 16. November 2008 in Frankfurt/Main bewirbt.

Gage ist – das weiß die GSA – ein Typ, der polarisiert. Der US-Amerikaner und Star-Speaker – üblicher Tagessatz: 65.000 US-Dollar – geizt nicht mit Superlativen, wenn es darum geht, seine Leistung für den Kunden anzupreisen. Laut Programm verrät er 'Geheimformeln', verschafft seinen Kunden einen 'großartigen Mehrwert' und verspricht Tipps für ein 'äußerst lukratives Geschäft'. Ehrensache – schließlich ist Gage als Experte in Sachen Selbst-Marketing unterwegs. In Frankfurt will er seinen Teilnehmern innerhalb dreier intensiver Veranstaltungstage unter anderem zeigen, wie man sich als Speaker, Trainer und Berater einen Namen macht, 'aus dem Beratungsgeschäft richtig Geld herausschlägt' und 'Produkte in großen Mengen verkauft'. Klotzen statt Kleckern lautet das Motto. Gage pflegt den Habitus des Selfmade-Millionärs, Erfolgsgurus und Showmans. Dafür muss man schon etwas übrig haben, wenn man das Seminar bucht.

Man muss außerdem hart im Nehmen sein, warnt der Veranstalter. Denn: Die drei Tage sind nicht umsonst als 'Marketing Mastery Boot Camp' tituliert. Boot Camp – das verheißt Einsatz bis an die persönlichen Grenzen. In diesem Fall: zwischen 12 und 14 Stunden Seminararbeit an den beiden ersten Tagen. Und strenge Auflagen. Wer nämlich der Aufforderung, sein Mobiltelefon zu Hause oder im Hotelzimmer zu lassen, zuwider handelt, wird zur Kasse gebeten: 100 Euro Bußgeld sind pro Klingeln fällig. Ein besonderes Special ist auch Randy Gages 'heißer Stuhl'. Dort zerpflückt der Meister Marketing-Ideen und -Konzept eines Freiwilligen vor versammelter Mannschaft. 'Obwohl Gage trotz aller Deutlichkeit immer sehr positiv mit dem Menschen umgeht und konstruktive Lösungen herbeiführt, ist das nichts für Personen, die schnell beleidigt sind', warnt GSA-Vizepräsident Siegfried Haider. Zu haben ist das Ganze übrigens zum Preis von 1.497 Euro (GSA-Mitglieder 1.097 Euro). Als GSA-Sponsor nämlich verzichtet Gage auf seine übliche Gage von 5.000 bis 10.000 US-Dollar pro Teilnehmer ...