Neulich, erzählt Jens Törper, saß ihm eine Bewerberin gegenüber, die erklärte, wie spannend sie die Finanzdienstleistung Factoring finde. 'Ich finde Factoring überhaupt nicht spannend', entgegnete Törper und verblüffte die Bewerberin damit sicherlich sehr. Schließlich ist Törper Vorstand des Hamburger Unternehmens EOS Health AG, das Factoring für den Gesundheitssektor anbietet. Verstehen kann man die Äußerung auch erst dann, wenn Törper sie näher erläutert. Er betrachtet Factoring nämlich im Grundsatz als ein einfach strukturiertes Geschäftsmodell aus dem Finanzsektor. Der Gläubiger – zum Beispiel ein Arzt oder eine Klinik – tritt seine Forderungen an einen Dienstleister ab. Dieser übernimmt das Honorarmanagement und sichert die Liquidität und das Ausfallrisiko seiner Kunden. 'Das ist zwar eine sinnvolle Dienstleistung, mit der man auch Geld verdienen kann', erklärt Törper. 'Spannend aber wird es erst, wenn wir als Unternehmen etwas Spannendes daraus machen.'
Folgerichtig richtet Törper seit der Unternehmensgründung vor fünf Jahren seine Anstrengungen genau darauf aus: Die EOS Health AG soll sich deutlich von der Konkurrenz abheben und Ärzte und Kliniken durch ein besonders attraktives Angebot überzeugen. Törper: 'Wir sind zum Beispiel nicht einfach ein Rechenzentrum, bei dem ein Kunde im Call Center anruft und seine Kundennummer nennen muss. Bei uns hat jeder einen persönlichen Berater, der sofort weiß, um was es geht.' Zudem beschränkt EOS Health sich nicht – wie in der Branche üblich – auf die Finanzströme zwischen Arzt und Patienten, sondern entwickelt stets neue Lösungen, zum Beispiel bei der Abrechnung mit Lieferanten und Krankenkassen. 'Mehr Service, bessere Ideen, Trends rechtzeitig erkennen', lautet Törpers Devise.
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