Der Markt der Management-Gurus ist kaum noch zu überschauen. Hier tummeln sich Professoren, Berater, Exmanager und neuerdings auch Journalisten. Dabei stehen fundierte Vertreter ihres jeweiligen Fachgebietes neben vermeintlichen Management-Missionaren, deren Eloquenz ihre Expertise weit überragt. Eine seriöse Orientierung über die 50 bedeutendsten, noch lebenden Management-Vordenker vermittelt seit 2001 im zweijährigen Rhythmus das Ranking Thinkers50. Aufgrund seiner Regelmäßigkeit und der durchgängigen Systematik kann es als Benchmark für Themen und Trends dienen, während andere Rankings – z.B. des Wall Street Journals oder der Unternehmensberatung Accenture – eher einmaligen Charakter haben.
Die Frage, wer das im Herbst 2011 erscheinende sechste Ranking der Thinkers50 anführen wird, ist noch offen. Denn nach dem plötzlichen Tod des aktuellen Spitzenreiters C.K. Prahalad im April 2010 muss sich eine Veränderung ergeben. Prahalad, Professor an der University of Michigan, prägte 1994 in dem Buch 'Competing for the Future' gemeinsam mit Gary Hamel den Begriff der Kernkompetenz. Mit 'The Fortune at the Bottom of the Pyramid' lässt er 2004 die ökonomische Bedeutung von Schwellenländern deutlich werden und löst 2007 den Harvard-Professor Michael Porter als Tabellenführer ab.
Wie unsicher ein Platz im Ranking bereits zu Lebzeiten ist, zeigt das letzte Ranking aus dem Jahr 2009 beispielhaft. Nur 19 der Gelisteten sind seit 2001 dabei, 13 Vordenker sind erstmals in die Hall of Fame eingezogen. Darunter – das mag im Krisenjahr 2009 nicht erstaunen – viele Ökonomen wie der Nobelpreisträger von 2008, Paul Krugman, der Neo-Keynesianer Joseph Stiglitz und der Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson.
Extras:- Literaturtipps: Drei englischsprachige Bücher über Management-Vordenker
- Linktipps: Zwei Rankings von Managementtheoretikern im Internet