Führung bleibt auf der Stecke

Womit verbringen Manager den Großteil ihrer Arbeitszeit? Mitarbeiterführung? Projektkoordination? Weit gefehlt: Es sind Besprechungen und die Berichterstattung an den Vorstand, die den Alltag vieler Manager dominieren. Das ist zumindest das Ergebnis einer Umfrage des Beratungsunternehmens Cegos unter rund 1.500 Führungskräften aus Deutschland, Großbritanien, Frankreich und Spanien. Rund 65 Prozent der Befragten gaben an, die Hälfte ihrer Arbeitszeit für das Reporting aufzuwenden. Für grundlegende Management-Aufgaben wie das Leiten von Teams und die Mitarbeiterführung ist die Zeit daher knapp: Nur 21 Prozent der befragten Manager können den Löwenanteil ihres Zeitbudgets dafür nutzen, in Deutschland sind es sogar nur 14 Prozent. Hintergrund der Fokussierung auf das Reporting: 'Die Wirtschaftskrise hat dazu geführt, dass Manager die wirtschaftlichen Faktoren noch genauer verfolgen, um ihr Topmanagement über die ökonomischen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten', begründet Cegos-Geschäftsführer Hartmut Jöhnk.

Angesichts der knappen Zeitbudgets der meisten Manager überrascht es nicht, dass auch die Weiterbildung oft hintenanstehen muss. So gab fast ein Viertel der Befragten an, noch an keiner Trainingsmaßnahme teilgenommen zu haben. Für Jöhnk, dessen Unternehmen selbst E-Learning anbietet, liegt die Lösung auf der Hand: Durch den stärkeren Einsatz von E-Formaten könne ortsunabhängiger und damit zeitsparender gelernt werden.