Das Dilemma: Eigentlich könnte der Mitarbeiter der Traum jedes Vorgesetzten sein: Er ist hochkompetent in seinem Bereich und liefert beste Ergebnisse. Das Problem: Er beansprucht sehr viel Aufmerksamkeit oder gar ein regelmäßiges Eingreifen durch die Führungskraft. So dominiert der Mitarbeiter beispielsweise Besprechungen, fordert ständig Einzelgespräche ein und hat Lieblingsprojekte, von denen er gern ausführlich berichtet. Oder er ignoriert ungeschriebene Regeln und Werte, trifft Entscheidungen ohne Rücksprachen und vertritt starke Meinungen, die er gern auch unaufgefordert immer wieder kundtut. Vielleicht braucht er aber auch sehr viel emotionale Unterstützung, ist extrem rechthaberisch oder neigt dazu, alles auszudiskutieren. Kurz: Er beansprucht die Zeit seiner Führungskraft über Gebühr.
Nachdenken: Wer solch einen Mitarbeiter kennt, sollte zunächst über die verschiedenen Aspekte des Problems nachdenken: Wie wirkt solch ein Verhalten – auf die Führungskraft selbst, aber auch auf das Team? Hat das Verhalten Auswirkungen auf Personen, die intern oder extern indirekt mit dem Kollegen zu tun haben? Wo und wie müssen Zugeständnisse gemacht werden? Und: Ist es der betreffende Mitarbeiter wert, die zusätzliche Zeit zu opfern?