Auf den ersten Blick wirkte alles vertraut: 300 Aussteller, auf etwas weniger Fläche verteilt als im Vorjahr, präsentierten ihre Angebote auf dem Gelände der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH. Wie gewohnt lief man eilig durch den beheizten Korridor, eine Art wetterabwehrenden Schlauch, der seit Jahren die Stadthalle mit der Schwarzwald- und Gartenhalle verbindet. Auch schon bekannt: das akribische Festhalten jedweder Bewegung eines jeden Besuchers - die Eintrittskarten-Scanner waren wieder fleißig.
Am ersten Messetag waren die Gänge leer wie jedes Jahr am ersten Tag. Das Kongressprogramm deckte mit den gewohnt vielen parallelen Sektionen ein breites Spektrum ab, wirkte insgesamt - mit Themen von Talentmanagement über Performance Improvement bis hin zu Wissensmanagement in KMU - jedoch beinahe beliebig.
Wie jedes Jahr fand der Kongress in den 'Katakomben' des Kongresszentrums statt; abgeschottet vom natürlichen Licht saßen die Teilnehmer Powerpointfolien zeigenden Referenten gegenüber. Das Ambiente kennt der Wiederholungstäter: Dunkel und altbacken, dominiert vom Frontal-Vortrag, macht es keine Lust auf Lernen.
Und doch waren da Lichtblicke: Man hat sich zum Beispiel um eine Fokusverschiebung bemüht, weg vom puren E-Learning hin zum Wissensmanagement. 'Bildungsmanagement ist in, E-Learning ist tot', begründete etwa Andreas Lotz von der SAP AG auf der Pressekonferenz den Richtungswechsel. So war die gesamte Eröffnung - passend zum Motto 'Wissen, was kommt' - eben jenem 'neuen' Thema Wissensmanagement gewidmet. Mit dieser Akzentuierung kamen tatsächlich neuere Aspekte wie informelles Lernen und Social Software auf die Messe- und Kongress-Agenda.