Führen nach Shakespeare

Ein künstlerisches Konzept fürs Training von Managern hat der Hamburger Anbieter Fromm Management-Seminare entwickelt. 'Charisma – Bühne frei für Führungskräfte' heißt das viertägige Programm, das als offenes Seminar angeboten wird. Zentrales Ziel der Maßnahme: 'Die Teilnehmer spüren mentale Hindernisse auf, die sie in ihrer Wirkung als Führungspersönlichkeit, ihrem Charisma, beschränken und beseitigen diese', erklärt Geschäftsführerin und Trainerin Sabine Fischer. Der erste Schritt dahin führt in eine Vernissage. Die Ausstellungsstücke sind Kunstwerke, Filme und Zitate von Persönlichkeiten, die sich allesamt um das Thema Charisma drehen. Fischer: 'In der Auseinandersetzung mit den Werken entwickelt jeder Teilnehmer sein persönliches Charisma-Konzept.'

Im Gruppengespräch und Einzelcoachings wird daraufhin analysiert, bezüglich welcher Facetten des Konzepts noch Entwicklungspotenzial besteht, beziehungsweise wo Barrieren bestehen. Ein Part der Entwicklungsarbeit findet auf der Bühne statt. Dazu weisen die Trainer jedem Teilnehmer eine Rolle zu, zumeist aus einem Shakespeare-Stück. 'Zukunftsorientierung, visionäres Denken, präsent sein, Macht ausüben – für alle denkbaren Facetten von charismatischer Führungskraft liefern die differenzierten Shakespeare-Figuren gute Benchmarks', sagt Fischer. Um sich mit dem Kriterium Machtausübung auseinanderzusetzen, bietet sich laut der Trainerin zum Beispiel die Rolle Richard III. an, der seinen Führungsanspruch deutlich kommuniziert und signalisiert. Der erste zu spielende Akt besteht aus einer Monolog- und einer Dialogszene, der zweite ist der Transfer. 'Die Teilnehmer bleiben in ihrer Theaterrolle, spielen dabei aber eine Situation aus ihrem Führungsalltag nach', schildert Fischer. Auf diese Weise sollen sie in die Lage versetzt werden, bei Bedarf später immer wieder auf die Rolle zurückzugreifen.