Durch soziale Netzwerke und Blogs, in denen Beschäftigte über und aus dem Betriebsalltag plaudern, werden Firmen mehr und mehr zum offen Buch. Eine Folge dieser Entwicklung: 'Wenn Unternehmen ihre eigene Marke in der Öffentlichkeit anders positionieren, als sie sie intern leben, werden sie mittlerweile gnadenlos enttarnt und verlieren Vertrauen und Glaubwürdigkeit', ist Christina Grubendorfer überzeugt. Nicht zuletzt aus diesem Grund postuliert die Inhaberin der Leadership Equity Association GmbH, Berlin: Markenpositionierung darf sich nicht mehr an äußeren Faktoren wie der Abgrenzung zu Wettbewerbern oder der Festlegung auf eine bestimmte Zielgruppe orientieren, sondern muss im Unternehmen, an den Mitarbeitern, Führungskräften und den gelebten Werten ansetzen.
Internal Branding ist das dazugehörige Stichwort. Um diesen Ansatz weiter populär zu machen, hat Grubendorfer gemeinsam mit der Berliner Agentur swop die Konferenz brand inside auf die Beine gestellt. Die Premierenveranstaltung findet vom 25. bis zum 26. Mai 2010 in Berlin statt. Als Inputgeber haben die Veranstalter zum einen Wissenschaftler geladen, zum Beispiel in persona von Professor Dr. Heinrich Wottawa. Der Psychologe von der Ruhr-Universität Bochum wird erläutern, wie webbasierte situative Tools im Prozess der internen Markenentwicklung eingesetzt werden können. Zum anderen werden Praktiker referieren wie der Markenchef der McFit GmbH, Björn Schultheiss, und Ericsson-Marketing-Leiter Jens Karoly. Letzterer wird den Rebranding-Prozess nachzeichnen, den das schwedische Technologie-Unternehmen gerade durchlaufen hat. Zu Wort kommen werden aber auch solche Experten, die nach wie vor eine Markenentwicklung von außen befürworten: 'In Rededuellen werden diese gegen Befürworter des Internal-Branding-Ansatzes antreten', erklärt Grubendorfer.
Zum Mitdenken und Mitmachen sind die Besucher in den sogenannten Table Sessions aufgerufen. An insgesamt zehn Tischen, an denen jeweils bis zu zehn Teilnehmer Platz finden, schildert ein Referent einen Praxisfall, zu dem dann gemeinsam eine Internal-Branding-Strategie erarbeitet wird. Ein Angebot, das man in der einen oder anderen Form mittlerweile von fast jeder Coaching-Veranstaltung kennt, gibt es auch auf diesem Markenkongress: Die Besucher können während der gesamten Veranstaltung an eineinhalbstündigen Kurzcoachings teilnehmen.