'Es muss etwas geschehen, damit’s so gut bleibt, wie es ist.' Dieses Motto gilt auch für die Beratungsbranche, die systemische Beratung nicht ausgenommen. Der systemische Ansatz lebt davon, lebendig und anschlussfähig zu bleiben, er muss sich erneuern, wenn sich radikale Entwicklungen vollziehen. Und solche sind derzeit in vollem Gange.
Wie wirkt sich beispielsweise die dramatische Überalterung der europäischen Länder aus? Was bewirkt das wachsende Heer nomadisierender Beschäftigter? Was bedeuten die extreme Liberalisierung der Wirtschaft, die Deregulierung des Markts, der Umbau des Sozialstaats, die komplexen Vernetzungen der Finanzwirtschaft? Wie ändert sich die Arbeit durch die steigende Virtualisierung von Prozessen, den globalen Informationsaustausch, die veränderte Beziehung zwischen Produzenten und Konsumenten? … – All die genannten Fragen kreisen um Teilaspekte einer Entwicklung, die nicht nur Konsequenzen für die Unternehmen hat, sondern auch für uns Berater – für systemische Berater/Prozessberater genauso wie für Consultants, die sich der Fachberatung verschrieben haben.
Führungskräften bietet der gesellschaftliche Wandel zwar mehr Autonomie, Flexibilität und Optionen. Er erfordert aber gleichzeitig die nicht einfach zu erlangende Fähigkeit, mit Unsicherheit und Paradoxien umzugehen: Top-Manager sind zum einen konfrontiert mit den Ansprüchen des kurzfristig denkenden Kapitalmarkts, zum anderen mit den längerfristigen Ansprüchen der Organisation. Sie müssen die rationalen Erwartungen an ihre Rolle in Einklang bringen mit den emotionalen Bedürfnissen ihrer Person. Und sie müssen beispielsweise auch die Dringlichkeit, inhaltliche Ziele zu erreichen (das WAS), zusammenbringen mit einem hierzu notwendigen adäquaten Kommunikationsprozess (dem WIE).
Extras:- Gegenüberstellung der Beratungsansätze Fachberatung, Komplementärberatung und Systemische Prozessberatung
- Service: Kurzrezension eines Buchs über Komplementärberatung, Hinweise auf zwei Fachartikel zum selben Thema sowie ein Linktipp