Blogs! Was ist mit dieser für viele noch ominösen Erscheinung der Webwelt eigentlich gemeint? Die Blogosphäre ist laut der Internet-Enzyklopädie Wikipedia “die Gesamtheit aller Weblogs und Blogger, also die Weblogszene und deren Autoren”. Mit Weblogs wiederum wurden ursprünglich - also in den 90er Jahren, als der Begriff zum ersten Mal vermutlich auf John Bargers “Robot Wisdom” Website erschien - die Internetadressen bezeichnet, auf denen Links und individuell ausgewählte News einzelner User publiziert wurden. “Blogger” verstanden sich als Internetscouts für ein für sie persönlich wichtiges Themenfeld. Als exemplarischer Weblog der Anfangszeit könnte etwa die 1993 gestartete “What's New”-Seite des Netscape-Gründers Marc Andreessen gelten.
Heute versteht man unter Weblogs oder abgekürzt einfach “Blogs” immer häufiger Internetseiten, die von persönlichen Kommentaren, Beobachtungen und Erfahrungsberichten geprägt sind und in ihrem Stil Online-Tagebüchern gleichen. Wie unendlich groß die Themenbandbreite ist, verdeutlichte im vergangenen Jahr der vom britischen “Guardian” veranstaltete “British Blogs Award”: Unter den drei Gewinnern der Kategorie der am besten geschriebenen Blogs firmierten ein Londoner Callgirl, der Teamleader eines Call Center und ein Journalist mit Berichten über die Golfregion - wobei nur die Identität von letzterem gesichert ist.
Die Vielfalt der Themen ist auch der Grund, warum für den e-Learning-Experten Stephen Downes das Medium Blog nicht durch Inhalte, sondern durch sein Format und die mit ihm verbundenen Prozesse definiert ist. Die Einträge sind kurz, informell, aktuell und aus persönlicher Sicht formuliert - ob es um Partyklatsch geht, um Aktienkurse oder neue Erkenntnisse zur Lerntheorie. Über “Blogrolls”, “Trackbacks” und “Pings” wird ein Blog mit anderen verbunden. Die Publikation von Leserkommentaren ist selbstverständlich. Damit sind Blogs per se Bestandteil einer virtuellen Community.
Extras:
- Webtipps: Links von Weblogs zum Thema Bildung.