Noch immer gilt vielen Vorständen das Reden und Präsentieren als lästige Pflicht. Erfahrungen unserer Trainer-Repräsentanz mit Börsengängen zeigen, dass nur zwei von sieben Vorständen nach zweitägigen Vorbereitungen auf Anhieb in kurzer Zeit ihr Geschäft und das Marktgeschehen erklären konnten. Das kann für die stark auf Personen fixierte Kommunikation der Investor-Relations vor dem Börsengang fatale Auswirkungen haben. Die beim Börsengang überdurchschnittlich häufigen Vorstandsauftritte erreichen die Financial Community direkt. Auch die Antworten vor Journalisten und in den Medien selbst sind existenziell für den Kontakt zu Privatanlegern. Wer hier überzeugt, beeinflusst wirkungsvoller als jeder Unternehmensprospekt. Charisma ist Kapital. Unternehmen, die sich nicht personalisieren, sind von vornherein im Nachteil.
Unternehmenspräsentationen bleiben vielfach weit hinter ihren Möglichkeiten und Zielen zurück. Da steht der Chief Executive Officer (CEO) oder der Chief Financial Officer (CFO) neben dem Beamer. Animierte Charts werden zum Teil verlesen oder durchgezapt. Vollständigkeit in der Sache auf hohem technischen Niveau ist das gut gemeinte Ziel. Und Zahlen, immer wieder Zahlen. Wenn man Glück hat nur zwei Stunden lang. Und hinterher das ganze noch mal im Hochglanz-Vierfarb-Druck. Allerdings: Der Kontakt zu den Zuhörern bleibt auf der Strecke - Müdigkeit oder Langeweile entsteht. So gestaltet man heutzutage oftmals mündliche Investor-Relations.
Menschen, denen ein Unternehmen präsentiert wird, wollen sich so nicht abspeisen lassen. Sie wollen Persönlichkeiten erleben, denen man Glauben schenken kann. Man möchte motiviert zuhören können, um hinterher nicht nur Standardfragen auszutauschen. Wenn sich Analysten, angeregt durch die Präsentation, wirklich mit dem Unternehmen beschäftigen, ist der Grundstein für gelungene Entscheidungskommunikation gelegt.