In vielen Unternehmen und Betrieben sind in den vergangenen Jahren die Hierarchien schlanker und die Entscheidungsspielräume für die Führungskräfte größer geworden. Gestiegen sind die Anforderungen an das Fachwissen, an die Allgemeinbildung, die Teamfähigkeit und die soziale Umgangsfähigkeit gerade der Nachwuchsführungskräfte. Sie sollen möglichst globale Aspekte ihres Denkens und Handelns mitbringen, so daß der schnelle Zugriff auf Daten und Informationen eine unverzügliche Adaption an veränderte Bedingungen ermöglicht. Die banale Folgerung aus diesen Anforderungen lautet: Eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung bleibt auch in Zukunft unerläßlich, will ein Hochschulabsolvent in die Führungetagen vordringen; die Praxisrelevanz allerdings gewinnt zunehmend an Gewicht. Immer stärker kommt es auf Persönlichkeitselemte an.
Mit der steigenden Anzahl betriebswirtschaftlicher Studenten in Deutschland wächst auch die Kritik der Wirtschaft an den Inhalten des Studiums. Es sei in zu geringem Maße praxisorientiert, ein Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen und Hochschulen finde nicht statt. Ein weiteres Defizit der universitären Ausbildung liegt darin, daß der zunehmenden Internationalisierung nicht entsprechend Rechnung getragen wird. Für den Standort Deutschland ist die Rekrutierung erstklassig qualifizierter Mitarbeiter im internationalen Wettbewerb ein entscheidendes Kriterium.
Die Forderungen aus der Wirtschaft nach einer stärkeren praxisorientierten Ausbildung an den Hochschulen, die, so Klaus Murmann 'zentrale Erkenntnisse aus der Praxis auf sich vereint', stießen nur bei wenigen Universitäten und Kultusministerien auf Gegenliebe. So begann die Wirtschaft selbst nach Lösungen zu suchen. Gerade die amerikanischen Post-Graduate-Studiengänge bieten ein Produkt an, das auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Unternehmen ideal zugeschnitten schien…