Treffen sich ein Amerikaner, ein Deutscher und ein Japaner…Was sich anhört, wie der Anfang eines harmlosen Witzes, beschäftigt immer häufiger die Vorstandsetagen großer Unternehmen. Siemens, Toshiba und IBM beispielsweise haben mindestens eine Geschichte zum Thema zu bieten. Ihr 1992 gestartetes Forschungsprojekt zur Entwicklung einer neuen Speicherchip-Generation in den USA, gelangte zwei Jahre später in die Presse. Die Überschrift im Wall Street Journal: 'research project units rivals, but cultures clash', läßt den Knackpunkt bereits erahnen.
Und was dem Leser wie eine amüsante Anekdotensammlung anmutet, war für die Beteiligten am sogenannten Triad-Project keineswegs komisch. So waren die Siemens-Forscher geschockt, wenn die japanischen Mitstreiter von Toshiba in den Meetings die Augen schlossen und zu schlafen schienen. Diese wiederum fanden es schrecklich, neue Ideen nicht bei einem Small-Talk, sondern nur offiziell im Büro äußern zu können. Für die im Artikel zitierten Projektbeteiligten bedeutete das Streß, bahnbrechende Erfolge sahen sie nicht.
'Es läuft nicht von selbst', kommentiert Prof. Dr. Alois Moosmüller, Professor für Interkulturelle Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied des Trainerteams, das dem Triad-Project erfolgreich seine Hilfe anbot. Es sei keine Seltenheit, daß sich die Mitglieder multikultureller Teams gegenseitig blockieren. Nicht zuletzt, da niemand die Zeit und den Nerv habe, sich mit den Schwierigkeiten auseinanderzusetzen…