Interkulturelles Management ist ein Thema, an dem man heute kaum mehr vorbeigehen kann, zumindest, wenn man die Presseorgane regelmäßig zur Kenntnis nimmt, die sich an Unternehmer und Manager wenden. Soweit der Leser nicht selbst zu dieser Zielgruppe gehört, sondern sich beispielsweise als Student höheren Semesters rechtzeitig über das Geschehen in der Wirtschaft informieren möchte, mag er daraus schließen, daß interkulturelles Management derzeit in den Unternehmen ein äußerst 'heißes' Thema ist. Naheliegende Begründungen dafür liegen auf der Hand: Der Euro-Binnenmarkt hat eine neue Integrationsstufe erreicht, die weltweite Konkurrenz wird immer härter, die Diskussion um den `Standort Deutschland' ist wieder entbrannt. Nicht erstaunlich also, daß die Frage eminent wichtig wird, wie Konzernmitarbeiter, die unterschiedlichen Kulturen entstammen 'gemanagt' werden und wie potentielle Kunden, deren Erwartungen und Vorlieben von ganz verschiedenen Qualitäts- und Originalitätsvorstellungen ihrer Kulturen geprägt sind, optimal erreicht werden können.
Gehört der Leser zur Gruppe der Unternehmer oder Manager gleich welchen Levels, wird sich bei vielen angesichts der Dauer-Konfrontation mit interkulturellen Themen wahrscheinlich eher leichte Irritation einstellen, denn häufig spielen interkulturelle Fragestellungen in Unternehmen noch eine untergeordnete Rolle. Wird hier von der Presse und interessierten Beratungsunternehmen nur ein Thema hochgepuscht, über das sich wegen seines exotischen Touchs launigere Artikel schreiben lassen, als über verbesserte Lagerhaltungssysteme? Oder verschlafen Unternehmen die Zeichen der Zeit?…