Die Informationslawine rollt. Und sie nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Einer Faustregel zufolge verdoppelt sich die Informationsmenge in einem Zeitraum von zehn Jahren, je nach Art der Information kann dies auch in kürzeren Zeitabständen erfolgen. Die Auswirkungen zeigen sich nicht zuletzt auch auf unseren Schreibtischen. Selbst mit modernsten Technologien und immer größeren Speicherkapazitäten werden wir nicht Herr der Lage, sondern produzieren im Gegenteil immer mehr Informationen. So erinnert unser Informationsverhalten an das Wettrennen zwischen Hase und Igel. In diesem Wettlauf bleibt der Igel weit hinter dem Hasen zurück - trotzdem gewinnt er mit einem Trick. Bezogen auf die Informationsflut heißt das: Der Mensch kann nur schlauer werden im Umgang mit diesem Problem, nicht schneller. Wir müssen den Informationsmassen also nicht technisch-operativ, sondern strategisch - sprich: mit Köpfchen - beikommen, auf den Schreibtischen wie auch in den Unternehmen. Ein 'modus vivendi' muß gefunden werden, denn die richtigen Entscheidungen für die Zukunft hängen nicht zuletzt von zugriffssicheren Informationen ab.
Die Ursache für das stetige Wachstum läßt sich in einem Wandel unserer Gesellschaft ausfindig machen. In der Industriegesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg lag der Schwerpunkt auf einer Massenproduktion von Konsumgütern. Seit den fünfziger und sechziger Jahren ging der Trend in eine andere Richtung, Arbeitsplätze in den alten Bereichen gingen aufgrund veränderter Marktbedingungen verloren, neue Arbeitsplätze entstanden vornehmlich im Bereich der informationsorientierten Dienstleistungen wie Banken, Versicherungen und öffentlicher Dienst. So entwickelte sich die heutige Informationsgesellschaft. Kapital ist nicht mehr das Geld, sondern das Wissen, welches automatisch zu wirtschaftlichem Erfolg führt, denn die Arbeitsplätze sind in der Informationsgesellschaft überdurchschnittlich gut bezahlt. Daß in dieser Gesellschaft die 'Unwissenden' einer schlechteren Kategorie zugeordnet werden, liegt auf der Hand…