Am 25. April vergangenen Jahres hatte Karl Busch seinen großen Tag: Über Nacht wurde der Kölner Bankangestellte um 50.000 Euro reicher. Aber nicht ein Besuch in Günther Jauchs Millionärs-Show brachte den Geldsegen, sondern eine Idee: die Idee, seine Kundschaft mit einem Computerprogramm beim Geldanlegen zu unterstützen. Anders als andere Angestellte hatte es Karl Busch nicht mit dem Gedankenspiel bewenden lassen, sondern die nötige Software in seiner Freizeit gleich selbst geschrieben. Dieses Engagement war seinem Arbeitgeber, der Dresdner Bank, bares Geld wert. Der Vorstand überreichte Busch und drei weiteren findigen Angestellten jeweils einen 50.000 Euro-Scheck.
Geschichten wie diese sind in Regionalzeitungen immer häufiger zu lesen. Der Grund: Mitarbeiter fürs Mitdenken zu bezahlen ist in der deutschen Wirtschaft zunehmend angesagt. Allein im vergangenen Jahr haben deutsche Angestellte 1,4 Millionen Verbesserungsvorschläge eingereicht - so viele wie nie zuvor, berichtet das Deutsche Institut für Betriebswirtschaftslehre (DIB), Frankfurt, in seinem neuesten Report zum Ideenmanagement. Von den Einfällen profitierten beide Seiten: Die Arbeitnehmer konnten sich über 185 Mio. Euro Prämien freuen, die Arbeitgeber sparten durch die Verbesserungen 1,25 Mrd. Euro ein - 16 Mio. mehr als im Jahr zuvor. Jeder ausgezahlte Prämieneuro brachte den Unternehmen somit fast sieben Euro in die Kasse.
Extras:
- Beispiel aus der Dienstleistungsbranche: Ideenmanagement beim Flughafen München.
- Info-Kasten: 8 Erfolgsfaktoren fürs Ideenmanagement.
- Webtipp: Virtueller Treffpunkt für Ideenmanager.
- Marktübersicht: Acht Softwareprogramme für’s Ideenmanagements.