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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Constantin Gillies aus managerSeminare 295, Oktober 2022
Einstellen per Faustregel: Wie viele Hypergrowth-Unternehmen ihren ständig steigenden Personalbedarf decken
Alte Einsichten vs. neue Ansichten: Warum Hyperwachstum oft einen Graben zwischen den Beschäftigten der ersten Stunde und den „Neuen“ aufreißt
Wandel im Hyperspeed: Warum Hypergrowth-Unternehmen auf OKR und agile Arbeitsmethoden setzen
Aufstieg im Hyperspeed: Warum Coaching und Führungstrainings für Führungskräfte in Hypergrowth-Unternehmen so wichtig sind
Hyperlearning für Hypergrowth: Welche PE-Themen im Hypergrowth-Umfeld besonders wichtig und welche Lernformate angesagt sind
Wie es sich anfühlt, eine Firma von null auf 100 zu bringen, weiß Finn Age Hänsel gut. Der 40-Jährige hat schon zahlreiche Unternehmen gegründet, von der Online-Umzugsplattform bis zur Craft-Beer-Brauerei. Zu seinen erfolgreichsten Projekten gehört der australische Kleidungsversand The Iconic, der mittlerweile 370 Millionen Dollar Umsatz macht. „Wir sind zu zweit gestartet und hatten nach einem Jahr 150 Leute“, erinnert sich Hänsel, „jede Woche 50 Einstellungsgespräche – ein heftiges Tempo.“ Derzeit leitet Hänsel die von ihm gegründete Sanity Group, ein Berliner Unternehmen, das Arzneimittel und Produkte mit Stoffen aus der Hanfpflanze entwickelt und vertreibt. „Ich mag, Dinge anzuschieben und größer werden zu sehen“, sagt der Seriengründer. Er habe sich daran gewöhnt, morgens ins Büro zu kommen und von neuen Gesichtern umgeben zu sein.
Hypergrowth (Hyperwachstum) – so nennen Profis die heiße Phase in der Unternehmensentwicklung, in der es steil bergauf geht. Sobald wichtige Kennzahlen wie der Umsatz dauerhaft mit mehr als 40 Prozent im Jahr steigen, ist sie erreicht. Wobei das eher eine Untergrenze markiert. Manche Startups und Konzernausgründungen kommen auf Zuwächse im 100- oder 1.000-Prozent-Bereich. Bei diesem Tempo verdoppelt sich die Belegschaft in jedem Quartal, und kleine Gründerteams müssen in kurzer Zeit Konzernstrukturen aufbauen. Kärrnerarbeit für die Führungskräfte. „Die Rahmenbedingungen ändern sich ständig, die Prioritäten müssen angepasst werden – und das bei extrem ambitionierten Zielen“, sagt Lucia Falkenberg, Chief People Officer bei DE-CIX, Frankfurt. Das Unternehmen betreibt den größten europäischen Internetknoten und hat in den vergangenen Jahren stark expandiert. „Das erfordert ein hohes Maß an Agilität in der Führung“, so Falkenberg. Aber wie können Führungskräfte für das Turbowachstum fit gemacht werden – und wie lassen sich Konflikte verhindern?
„Im Hypergrowth-Umfeld ändern sich die Rahmenbedingungen ständig, die Prioritäten müssen angepasst werden – und das bei extrem ambitionierten Zielen. Das erfordert ein hohes Maß an Agilität in der Führung.“
Wer in den Management-Terminkalender eines Hypergrowth-Unternehmens schaut, sieht sofort einen großen Unterschied zur Konzernwelt: Die Führungskräfte verbringen einen Großteil des Tages mit Einstellungsgesprächen. 60 Prozent für Personalthemen sind keine Seltenheit. „Rekrutieren gehört zu den Schlüsselfähigkeiten einer Führungskraft im Hypergrowth-Umfeld“, bestätigt Daniel Illes, Vice President of People bei Vinted, London. Der europaweit aktive Marktplatz für Second-Hand-Mode (in Deutschland früher unter dem Namen „Kleiderkreisel“ bekannt) wächst rasant. Wer auf der Website die Rubrik „Jobs“ anklickt, scrollt derzeit durch neun Bildschirmseiten mit Stellenangeboten; mehrere 100 Personen stellt das Unternehmen derzeit pro Jahr ein, dafür müssen Tausende von Kandidatinnen und Kandidaten gesichtet werden.
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