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Homosexualität im Business

Outing im Büro ist für viele noch ein Risiko

Der Christopher-Street-Day ist in vielen Städten ein Großereignis. Unternehmen schreiben sich den Diversity-Gedanken auf ihre Fahne. Und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz wacht darüber, dass auch die übrigen Firmen ihm zumindest nicht zuwider handeln. Goldene Zeiten also für Lesben und Schwule? In der Berufswelt mitnichten. Das jedenfalls legt eine Studie nahe, die jüngst an der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Kölner Trainings- und Beratungsinstitut Ungleichbesser durchgeführt worden ist.

An der Befragung 'Out im Office?!' haben sich 2.230 Homosexuelle beteiligt, deren Antworten zeigen: Im Vergleich zur bislang letzten derartigen Untersuchung aus dem Jahr 1997 hat sich die Lage zwar etwas verbessert, doch der aktuelle Stand der Dinge ist schlechter als es zu erwarten gewesen wäre. So gehen 52 Prozent der Befragten immer noch bewusst verschlossen mit ihrer sexuellen Identität am Arbeitsplatz um - und das offenbar zu Recht. Denn leicht lebt es sich offenbar nicht, wenn das Schwul- oder Lesbischsein bei Chef und Kollegen bekannt ist: Nur weniger als ein Viertel der Befragten hat am Arbeitsplatz noch keine Diskriminierungserfahrungen gemacht. Zehn Prozent sind laut Studie sogar als hoch diskriminiert einzustufen.

Von einem gegenüber Schwulen und Lesben freundlicheren Betriebsklima könnten indes auch die Unternehmen profitieren: So ist beispielsweise die Mehrzahl der Befragten (fast 80 Prozent) überzeugt, dass es spezielle schwule und lesbische Kompetenzen gibt, die aus der schwierigeren Lebenssituation der Homosexuellen erwachsen - etwa besondere soziale Fähigkeiten. Zudem glauben 88 Prozent, dass Schwule und Lesben bei besserer Anerkennung neue Perspektiven und mehr Kreativität in Unternehmen einbringen würden. Die Studie legt Firmen daher nahe, mehr in die präventive Antidiskriminierung zu investieren - beispielsweise ein umfassendes Diversity-Management inklusive Training einzuführen.
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