Führung

Hartmut Rosa im Interview
Hartmut Rosa im Interview

Führungsaufgabe Resonanz

Arbeit verbindet uns nicht nur mit anderen Menschen, sondern auch mit der Gesellschaft als Ganzes: Wir tragen etwas bei, hinterlassen eine Spur und bekommen etwas zurück. Arbeit ist eine wichtige Quelle für Resonanz. So drückt es Hartmut Rosa aus. Doch diese Quelle versiegt nach Beobachtung des Soziologen zunehmend, was gravierende Folgen hat. Was sind die Gründe für den Resonanzverlust? Und wie lässt sich gegensteuern? Darüber haben der Berater Frieder Pfleghar und seine Kollegin Barbara Hott auf der Jahrestagung der Systemischen Gesellschaft mit Rosa diskutiert.

Preview

Sinn für die Dynamik des Moments: Warum Führungskräfte Resonanzsensibilität benötigen

Fehlender Widerhall: Woran sich fehlende Resonanz im Unternehmen erkennen lässt

Systemische Enge: Warum es in Organisationen immer weniger Resonanz gibt

Raum für Judgement: Wann Mitarbeitende in ihrem Job Resonanz erleben – und ihn gut und gerne machen

Wo fühlst du dich lebendig? Wie sich Resonanz im Unternehmen messen lässt

Bröckelnde Resonanzachsen: Warum der (Kooperations-)Zusammenhalt in der Gesellschaft schwindet


Cover managerSeminare 320 vom 18.10.2024Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 320

Frieder Pfleghar: Herr Rosa, in Ihrer Keynote über „Die Unverfügbarkeit von Resonanzbeziehungen“ konnten wir etwas beobachten, was wir aus der Beratungsarbeit kennen: Macht man Führungskräfte mit Ihrem Ideengebäude vertraut, ruft das sofort Begeisterung hervor: „Genau, Resonanz, das wünschen wir uns für unsere Teams, das brauchen wir!“ Aber sobald man auf das Thema „Unverfügbarkeit“ kommt, schaut man in ratlose Gesichter: „Was soll ich mit etwas Unverfügbarem? Ich muss als Führungskraft doch berechenbare Ergebnisse liefern!“ Wir antworten darauf, dass man Resonanz zwar nicht erzwingen, aber da, wo sie vorhanden ist, schützen kann und sollte. Stimmen Sie dem zu?

Hartmut Rosa: Absolut – und dafür gibt es verschiedene Strategien. Die vielleicht wertvollste: zu erkennen, wo gibt es diese Momente von Resonanz? Zwischen welchen Mitarbeitern? Wo entsteht etwas, bei dem man spürt, da machen Leute nicht nur ihren Job gut und professionell, sondern da ist ein besonderes dynamisches Moment. Oder wo gibt es einen Widerstand, ein Repulsionsmoment? Und sich dann zugestehen: „Interessant – vielleicht können wir es doch auch anders angehen!“ Man muss Zwischentöne hören, die Menschen wahrnehmen, ich habe das mal als „Leuchtende-Augen-Index“ beschrieben. Eine gute Führungskraft oder Managerin entwickelt einen Sinn dafür, wo Resonanzmomente vorhanden sind, wo die Augen leuchten, und stärkt diese. Gerade habe ich ein Seminar gehalten über Care-Theorien und Resonanz. Da bin ich darauf gekommen, dass Resonanzfähigkeit – oder Resonanzkompetenz – eigentlich eine Art von 360-Grad- oder Wide-angle Attentiveness ist, so würde ich es inzwischen nennen.

Pfleghar: Dann ist Resonanz Ihrer Ansicht nach eine Führungsaufgabe?

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