Gründung von Billig-GmbHs: Vorsicht ist angebracht

Die Gründung einer deutschen GmbH ist teuer. Im Ausland dagegen lässt sich ein der hiesigen GmbH entsprechendes Unternehmen - etwa eine englische Limited (Ltd.) oder eine spanische Sociedad de Responsabilidad Limitada (S.L.) - kostengünstiger gründen. Für deutsche Existenzgründer ist die Eröffnung einer solchen Firma seit gut einem Jahr eine lohnende Option, selbst wenn sie nicht im Ausland, sondern ausschließlich innerhalb der eigenen Landesgrenzen tätig sein wollen. Im März 2003 nämlich hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass so genannte Euro-GmbHs auch dann in Deutschland rechtsfähig sind, wenn sie an ihrem Hauptsitz im Ausland nicht geschäftstätig sind, sondern nur am Sitz ihrer Zweigniederlassung. Somit ist es z.B. möglich, in Großbritannien für nicht mehr als zwei Euro Stammkapital und für Gründungskosten, die nur einen Bruchteil der 640 Euro betragen, die bei der Gründung einer deutschen GmbH fällig werden, eine Ltd. zu gründen, damit jedoch ausschließlich den deutschen Markt zu bedienen.

Trainer und Berater, die sich angesichts solch verlockender Konditionen mit dem Gedanken tragen, die Existenzgründung abroad in Angriff zu nehmen, sollten aber dennoch Vorsicht walten lassen - nicht zuletzt bei der Auswahl eines Gründungshelfers. Dies belegt eine aktuelle Marktstudie des MFR-Marktforschungsinstituts Rheinland, die sich auf die zehn bekanntesten Gründungshelfer-Firmen in Großbritannien konzentriert - und erhebliche Preisspannen unter diesen festgestellt hat. Kostet die Gründung einer Ltd. inklusive registriertem Büro bei Go Ahead Limited, Birmingham, beispielsweise nur 259 Euro, werden bei Global Network Solution stolze 2.292 Euro fällig. Auch die Gebühren für einen Secretary-Service und die Folgekosten im zweiten Jahr fallen sehr unterschiedlich aus - und sind manchmal so hoch, dass die hierzulande auch 'Billig-GmbH' genannte Euro-GmbH ihrem Spitznamen nicht gerecht wird. Die Marktstudie kann für 30 Euro per Mail bezogen werden.