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Gesundheitsmanagement in KMU

Das Vorbild des Firmenchefs zählt

Wer gerne in einem Unternehmen arbeiten will, das auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter achtet, sollte beim Vorstellungstermin darauf achten, ob der Geschäftsführer einen Aschenbecher auf dem Schreibtisch stehen hat. Zumindest, wenn er sich in einem kleinen oder mittelgroßen Unternehmen bewirbt. Eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse unter 400 KMU deutet nämlich darauf hin, dass die persönliche Lebensweise der Firmenleitung erheblichen Einfluss darauf hat, was der Betrieb in Sachen Gesundheitsmanagement unternimmt. Qualmt der Geschäftsführer, dann werden laut Studie rund 25 Prozent weniger gesundheitsförderliche Maßnahmen umgesetzt als in Firmen mit einem nichtrauchenden Chef an der Spitze. Ist der Geschäftsführer nicht nur Nichtraucher, sondern auch noch jung, stehen die Chancen ebenfalls gut, dass sich der Betrieb um das gesundheitliche Wohlergehen seiner Mitarbeiter kümmert. Denn laut Studie erkennen Geschäftsführer im Alter von unter 40 Jahren die Notwendigkeit betrieblicher Gesundheitsförderung tendenziell eher als ältere. Überraschend zudem: Je weniger technisch die Ausbildung des Chefs war, desto eher treibt er die betriebliche Gesundheitsförderung aktiv voran.

Im Allgemeinen ist es um das Gesundheitsmanagement in KMU laut Studie nicht gut bestellt. Oft beschränken sich gesundheitsfördernde Maßnahmen auf das, was gesetzlich vorgeschrieben ist oder das, was nicht viel Zeit und Geld kostet (etwa Verbesserung der Arbeitsergonomie). Dagegen wird gesundheitsbewusstes Verhalten der Mitarbeiter kaum gefördert. 'Kurse zur gesunden Ernährung, zur Vermeidung von Stress oder zur Suchtprävention sind die Ausnahme', heißt es in der Untersuchung. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Die Geschäftsführer etwa fürchten Kosten und Zeitaufwand beim Gesundheitsmanagement, besetzen das Thema generell mit negativen Assoziationen (übersteigertes soziales Bewusstsein, Nabelschau, Hypochondrie) oder behaupten, die Belegschaft sei ohnehin rundum gesund. Hinter diesen Widerständen stecken laut Studie möglicherweise andere Gründe, etwa: zu wenig Wissen, mangelnde Sensibilisierung, allgemeine Beratungsresistenz und auch die Furcht vor Widerständen der Mitarbeiter. Letzteres offenbar nicht ganz zu Unrecht, denn aufseiten der Mitarbeiter diagnostiziert die Studie tatsächlich oft emotionale Vorbehalte gegen Gesundheitsmanagement, das mitunter als Eingriff in die Privatsphäre verstanden wird. Auch andere Ängste wie die Furcht vor Überforderung und die Angst, nicht mithalten zu können, seien nicht selten. Allgemein gilt: Fehlt es an der Spitze an der nötigen Sensibilität für das Thema bzw. am Wissen über Nutzen und Umsetzungsmöglichkeiten, sind auch bei den Mitarbeitern Unwissen und Widerstände groß.

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