Viel, sehr viel hängt für ein Unternehmen von der sozialen Kompetenz seiner Führungskräfte ab. Und was für die Wirtschaft gilt, gilt - zigfach potenziert - auch für eine Organisation, die auf den ersten Blick wenig mit einem Unternehmen gemein hat: die Bundeswehr. Potenziert deshalb, weil Führungskräfte beim Militär ihren Untergebenen nicht einfach nur Engagement, sondern Gehorsam abfordern müssen. Und dieser Gehorsam bekommt einen besonderen Stellenwert, wenn es in kritischen Situationen um Menschenleben geht. “Damit umzugehen, ist eine äußerst herausfordernde Sache - sowohl für denjenigen, der unter Umständen einen derart brisanten Befehl ausgeben muss, als auch für denjenigen, der weiß, dass er Empfänger eines solchen Befehls sein kann”, berichtet Oberst Walter Sauer, Leiter des Bereichs Menschenführung am Zentrum Innere Führung in Koblenz.
Sauer ist sich sicher: Amtsautorität reicht als Sockel im Verhältnis zwischen Vorgesetztem und Untergebenem nicht aus. Mehr noch als für jede andere Führungskraft kommt es deshalb für einen Kompaniechef oder Bataillonskommandeur darauf an, authentisch, kalkulierbar und Vertrauen erweckend zu sein.
Umso erstaunlicher, dass das Thema Führungskräfteentwicklung für die Bundeswehr noch recht jung ist. Erste Schritte in diese Richtung wurden erst vor gut fünf Jahren unternommen. Jetzt jedoch, betont der Oberst, werde das Thema sehr ernst genommen - mit einem ehrgeizigen Projekt aus Kompetenzmessung, Einzelcoaching sowie einem Set von Entwicklungsmaßnahmen auf individueller und Team-Ebene.
Extras:
- Ablauf der Führungskräftebegleitung: Von der Verbindungsaufnahme bis zur Evaluation.
- Service: Literaturtipps zum Thema Evaluation von Coaching-Prozessen.