Wer führt in die Zukunft? Es müssten eigentlich Frauen sein. Denn Frauen sind die besseren Führungskräfte, wie eine weltweite Studie des amerikanischen Beratungsunternehmens Caliper aus dem vergangenen Jahr nahe legt. Die Tiefeninterviews mit 59 Führungsfrauen aus 13 Branchen zeigten im Vergleich: Frauen sind überzeugender als ihre männlichen Kollegen, sie können besser mit Misserfolgen umgehen, sind teamorientierter und risikobereiter.
Trotz des famosen Zeugnisses, das die Studie dem ehemals als „schwach“ titulierten Geschlecht ausstellt, schaffen es bislang nur wenige Frauen in die obersten Führungsriegen. In den Chefetagen großer Unternehmen dominieren immer noch die Männer. Nur jede vierte Führungsposition der obersten Leitungsebene ist von einer Frau besetzt, wie das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelte.
Für Großunternehmen malt die Studie, die Anfang dieses Jahres vorgestellt wurde, ein noch viel homogeneres Bild: Der Frauenanteil in Top-Positionen in Großbetrieben mit mehr als 500 Beschäftigten liegt demnach bei nur vier Prozent. Und in den Vorstand eines deutschen Dax-Unternehmens hatte es bis zum Untersuchungszeitpunkt im Jahr 2004 keine einzige Frau geschafft.
Doch mittlerweile bemühen sich immer mehr Unternehmen um einen größeren Frauenanteil in den Chefetagen - vor allem aus wirtschaftlichen Überlegungen. „Wir können es uns nicht leisten, auf eine Hälfte der Talente zu verzichten,“ meint etwa Martina Rissmann von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Damit Frauen tatsächlich in Führung gehen, setzen vor allem international agierende Unternehmen auf Förderprogramme. Seminare und Mentoring-Programme sollen den Weg zur Spitze ebnen, Coaching soll denjenigen helfen, die ihn bereits beschreiten.
Extras:
- Leserbefragung: Typische weibliche Führungsstile und häufige Probleme von Frauen in Führungspositionen. Die Meinung der Leser von managerSeminare.
- Service: Kurzbeschreibungen von vier Studien zum Sujet Frauen in Führungspositionen, sowie Hinweise auf zwei Fachartikel und zwei Bücher zum Thema.