Die Seminare drehen sich um die Inhalte Streßbewältigung, Fitness und Selbsterfahrung. Die Dozenten heißen jetzt Trainer oder Coach und kommen nicht selten direkt aus dem Leistungssport. Das läßt - gewollt oder ungewollt - den Schluß zu, daß Manager ähnlichen Leistungsanforderungen gerecht werden müssen wie eben Sportler - oder dies zumindest für sich selbst vermuten. Etwas mehr als bloßes Lifestyling oder Imagepflege wollen diese Seminare allerdings schon bieten. Gemeinsam ist ihnen, daß sie soziale Kompetenz und Körperbewußtsein der Teilnehmer schulen sollen. Und dies geht am besten - so ebenfalls der gemeinsame Tenor - wenn der Manager mit Extremsituationen konfrontiert wird.
Über mangelnde Publicity braucht sich Alfred Gehlen beispielsweise nicht zu beklagen. Wenn Manager/innen übers Wochenende das Flanellhemd gegen den Taekwon Do-Anzug tauschen, sich in Selbstverteidigung üben und zum krönenden Abschluß des Seminars mit der Handkante Bretter zertrümmern, so mag dies zunächst einmal nur spektakulär erscheinen. Gegen den Eindruck, in der Branche mit seinen 'prügelnden' Managern nur Aufsehen erregen zu wollen, wehrt sich Alfred Gehlen allerdings entschieden.
Streß- und Angstreaktionen will er abbauen, und darunter leiden, daß zeigt die Nachfrage, mehr Führungskräfte, als uns die Mär vom unterkühlten und allzeit entschlossenen Manager glauben machen will. Sein Weg geht über die Stärkung des Selbstvertrauens der Teilnehmer. Eine selbstbewußte Persönlichkeit kann auch höhere Streßbelastungen besser verarbeiten und fühlt sich in schwierigen, gar gefährlichen Situationen seltener überfordert. Gehlen erreicht sein Seminarziel mit denkbar einfachen Methoden. Er verschafft den Teilnehmern Erfolgserlebnisse, macht ihnen ihre Stärken bewußt - und nicht ihre Schwächen.