Bewegungskurse, Ernährungsberatung, Rauchentwöhnung, Autogenes Training – mit derlei Angeboten ist dem Thema Gesundheit im Unternehmen genüge getan – diese Annahme herrschte lange vor. Der Blick auf das Thema hat sich jedoch gewandelt. Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich systematisch und umfassend mit Gesundheitsförderung. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Störungen. In den vergangenen 15 Jahren ist die Anzahl um mehr als 80 Prozent gestiegen. In wenigen Jahren werden seelische Leiden – so die Prognose vieler Experten – Skelett- und MuskelÂÂerkrankungen als Hauptursache von Krankschreibungen verdrängen.
Die Folgen für Unternehmen sind bekannt: Nicht nur die im Durchschnitt längeren Ausfallzeiten bei psychischen Erkrankungen wiegen schwer. Auch die indirekten Kosten, die etwa durch Präsentismus entstehen, belasten die Unternehmensbilanzen. Besonders für kleine Betriebe kann dies sogar existenzbedrohend sein. Hinzu kommt: Durch den demographischen Wandel und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit werden Belegschaften in Zukunft ein höheres Durchschnittsalter aufweisen, womit in der Regel auch die Anfälligkeit für Erkrankungen steigt.
Bei vielen Personalverantwortlichen steht daher der Umgang mit psychischen Störungen ganz oben auf der Agenda. Von diesem Trend profitieren auch die Anbieter externer Mitarbeiterberatung – sogenannter Employee Assistance Programs, kurz EAP. Der Service ist eine Möglichkeit, die betriebliche Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung der psychischen Gesundheit zu ergänzen. Inzwischen handelt es sich dabei nicht mehr um eine unbekannte und exklusive Dienstleistung, sondern um einen eigenen Beratungsmarkt, der sich stetig weiterentwickelt und professionalisiert.
Extras:- Qualitätskriterien für EAP-Services
- Literaturtipp: Kurzrezension eines Buchs über Employee Assistance Programs
- Linktipp: Qualitätsleitlinie zum Download