Führungskräfte stehen täglich vor wichtigen Entscheidungen: Soll Firma xy aufgekauft werden? Ist es sinnvoll, das Geschäftsmodell zu verändern? Wie finden Personalverantwortliche die besten Bewerber für Schlüsselpositionen? Welche Führungskultur passt zur Organisation? Welches Vergütungssystem ist für das Unternehmen ein gutes System?
Viele Manager sind mit Antworten auf solche Fragen schnell bei der Hand. Andere stellen sich die Fragen gar nicht erst ernsthaft. Sie führen 'altbewährte' Vorgehensweisen fort, ohne deren Wirkung je zu hinterfragen. Sie übertragen Best Practices anderer auf ihr Unternehmen, ohne die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Sie springen auf Moden auf, ohne diese kritisch zu prüfen: Der Personalmanager liest, wie wichtig ein charismatischer Führungsstil ist – und schickt prompt alle Führungskräfte des Unternehmens ins Charisma-Training. Der Teamchef hört in einem Führungskräftetraining, dass man Mitarbeitern unbedingt positives Feedback geben muss – und lobt fortan jedes Teammitglied über den grünen Klee.
Manager fällen ihre Entscheidungen über Verfahrensweisen und Verhaltensweisen oft rein intuitiv. Das ist nichts Verwerfliches. Wer intuitiv entscheidet, der greift unbewusst auf sein Erfahrungswissen zurück. In Bereichen, in denen man viele Erfahrungen sammeln konnte, funktioniert das in der Regel gut. Doch Intuition ist anfällig für kognitive Verzerrungen. Und sie greift spätestens dann nicht mehr, wenn sich eine Führungskraft auf einem neuen Terrain bewegt, auf dem sie nicht genug Erfahrungen hat. Intuition allein ist deshalb ein schlechter Ratgeber, wenn es um Entscheidungen von großer Tragweite geht. Was hinzukommen muss, ist Evidenz.
Extras:- Von Ursache-Wirkungs-Zusammenhang bis Datenbasis – Die fünf Pfeiler evidenzbasierten Managements
- Literaturtipps: Kurzrezensionen zweiter Bücher über evidenzbasiertes Management und Hinweise auf zwei Fachartikel
- Linktipp: LMU-Professor Felix Brodbeck im Internetvideo über das Programm 'Leadership meets University at LMU'