Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Heißt es zumindest. Aber tun wir das wirklich? Ich bezweifle es. Und zwar immer dann, wenn mir Führungskräfte Geschichten wie diese erzählen: Ein großer Mittelständler stellt zwei Young Professionals ein. Nach einigen Monaten sind sie so weit eingearbeitet, dass sie in das Team eines ambitionierten Digitalprojektes berufen werden. Nach erfolgreichem Projektabschluss bietet die Geschäftsleitung an, das Projekt auch an den ausländischen Standorten auszurollen. Einer der Kompetenzträger nimmt begeistert an, der andere winkt ab: 'Ich hab’ schon genug mit meiner eigentlichen Arbeit zu tun!' Nach zwei Jahren wird der Kollege, der den Extrajob übernommen hat, befördert, der andere nicht – was Letzteren allerdings empört, immerhin hat er doch seine 'eigentliche Arbeit' gut gemacht. Er findet das Ganze ungerecht.