Wissen

Erfolgreiche Lernstrategien

Lernen leicht gemacht

Der eine analysiert Details, der andere sucht den Überblick, der nächste folgt der Devise 'trial and error'. Keine Frage: Jeder Mensch lernt anders. Denn so, wie es verschiedene Persönlichkeiten gibt, gibt es verschiedene Lerntypen. Doch welche Lernstrategie ist für welchen Typ wirklich am besten? Und unter welchen Voraussetzungen klappt Lernen nicht nur mit links und im Schlaf, sondern macht auch noch Spaß? Antworten von Andreas Hohenstein.
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So individuell wie der Charakter und das Temperament eines Menschen, ist auch seine Art, sich Wissen und neue Fertigkeiten anzueignen: Der eine probiert und experimentiert, der andere bevorzugt das Selbststudium mittels Fachbuch, der nächste sucht zuerst selektiv nach den für ihn relevanten Informationen. Dabei gilt: Nur wer seine eigenen Lernvorlieben kennt und ihnen folgt, kann Selbstlernkompetenz entwickeln – eine Fähigkeit, ohne die heute kaum noch auszukommen ist. Mit ihr stehen und fallen schließlich die modernen Konzepte arbeitsplatznahen und weitgehend selbstgesteuerten Lernens – vom WBT bis zum Problemlösungs-Workshop.

Neben der Sinneswahrnehmung – visuell, auditiv oder kinästhetisch bzw. haptisch – wird unser individueller Lernstil vor allem auch von der Art und Weise, wie wir Probleme lösen geprägt. So gibt es Menschen, die Probleme logisch-analytisch angehen und beim Lernen am besten mit einem logisch strukturierten und systematisch aufbereiteten Stoff zurecht kommen. Andere wiederum gehen im Gegensatz dazu lieber intuitiv vor: Sie 'umkreisen' das Problem aus der Distanz, sehen es sich hier oder da etwas genauer an, und haben dann plötzlich eine Eingebung, wie sie vorgehen wollen. Ein intuitiver Typ benötigt beim Lernen zunächst einen globalen Überblick, von dem aus er ganz nach seinen spontanen Eingebungen ins Detail gehen kann. Und letztlich gibt es noch den Typ, der gerne experimentiert – mehr oder weniger systematisch und so lange, bis er den richtigen Weg gefunden hat. Er lernt am leichtesten, wenn er sich seinen Stoff durch Versuch und Irrtum erarbeiten kann.

Last but not least spielt unsere Persönlichkeit beim Lernen eine zentrale Rolle. Nach dem Psychoanalytiker Carl Gustav Jung gibt es eher intro- und eher extrovertierte Charaktere. Für das Lernverhalten bedeutet dies: Der introvertierte Typ zieht sich zum Lernen lieber zurück, während der extrovertierte am besten im Austausch mit anderen lernt.

Nach Jung unterscheiden wir uns aber auch in der Art und Weise wie wir unsere Umwelt wahrnehmen (also auch Informationen aufnehmen) – und wie wir das Wahrgenommene (die Informationen) beurteilen: Erfassen wir Dinge eher sinnlich in allen Einzelheiten oder ganzheitlich-intuitiv? Und ist unsere Beurteilung eher analytisch und sachorientiert, oder kommt sie, persönlichen Werten folgend, eher aus dem Bauch heraus? Daraus ergeben sich vier Grundlerntypen: der Lerntyp, der am besten an Hand genauer Instruktionen lernt; derjenige, der gefühlsbestimmt und intuitiv vor allem im Austausch mit anderen gut lernt; der, der Probleme eigenständig von allen Seiten durchleuchten und sich mit ähnlich intellektuell veranlagten Menschen darüber austauschen will und der Lerntyp, der ebenso phantasievoll wie wissbegierig ist und vorzugsweise in einer offenen, inspirierenden Atmosphäre lernt.

Extras:
  • Info-Kasten: Fünf Tipps zum leichteren Lernen.
  • Leserumfrage: So lernen Weiterbildner am effektivsten.
  • Info-Kasten: Sieben Schritte, um den eigenen Lernprozess zu unterstützen und das Lernen zu erleichtern.
  • Ãœbersicht: Den eigenen Lerntyp (er)kennen: Drei Computer Based Trainings zur Lerntyp-Analyse im Vergleich.
  • Selbsttest: Welcher Lerntyp sind Sie – der visuelle, auditive oder kinästhetische?
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